Am Donnerstag den 26.06.2008 wurden während eines friedlichen Protestmarsches gegen den Ausbau der israelischen Apartheidmauer in Ni’lin, westlich von Ramallah, mindestens 21 Demonstranten von der israelischen Armee verletzt, die gegen die Demonstranten mit metallbeschichteten Gummigeschossen und Tränengas vorgingen.
Trotz der gewaltsamen Reaktion der israelischen Streitkräfte, schafften es die friedlichen Demonstranten zu den israelischen Bulldozern vorzudringen und ihr Vorhaben vorübergehend zu verhindern. Durch die regelmäßigen Demonstrationen und Sit-ins (Sitzblockade), die von den Bewohnern Ni’lins und dem ISM organisiert werden, verzögerten sich bisher die Arbeiten auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen des palästinensischen Dorfes.
Bislang konnten die Bulldozer erst eine 1200 Meter lange Strecke für den Mauerbau bearbeiten, womit sie hinter ihrem Zeitplan zurück liegen. Um die Arbeit an dem Mauerbau zu beschleunigen, setzte das israelische Bauunternehmen vor kurzem drei weitere Bulldozer ein.
Während des Protests, schlugen die israelische Truppen brutal auf „Majdi Salah Amira ein, der auf einem Bulldozer stand um die Arbeiten zu verhindern, auch „Rizk Dabbous bekam die israelische Aggression zu spüren, nach dem er sich auf dem Boden vor einem Bulldozer legte.
Außer den Zusammenstößen zwischen unbewaffneten Demonstranten und den israelischen Soldaten, die bis zum späten Nachmittag andauerten, stürmten die israelischen Truppen Häuser in Ni’lin und feuerten Ton- und Gas-Bomben.
Der vollständige Aufbau dieser Trennmauer führt zur Enteignung von 2500 Dunum (ein Dunum entspricht 1000 m²) Land, welches Eigentum der Bewohner Ni’lins ist.
Zusammen mit vier benachbarten Dörfern wird Ni’lin vom Rest der West Bank durch die Apartheidmauer und den expandierenden israelischen Siedlungen und den zahlreichen Checkpoints und Straßensperren, vollkommen isoliert.