Mit Tränengas und Schüssen ist die Polizei in Cauca, im Südwesten Kolumbiens, gegen demonstrierende Indígenas vorgegangen. Wie TeleSur meldet wurden dabei mindestens ein Demonstrant getötet und mehr als 40 Menschen zum Teil schwer verletzt. Die Proteste der Indígenas richten sich gegen den zunehmenden Terror von Paramilitärs und Staatsorganen in der Region, dem allein in diesem Jahr bereits 22 Angehörige der indigenen Gemeinden in der Region zum Opfer gefallen sind.
Die indigenen Bauern wehren sich auch dagegen, dass ihr Grund und Boden an private Konzerne übertragen werden soll, wie es einige von der Regierung in Bogotá betriebene Gesetzesänderungen vorsehen.
Hinter solchen Protesten kann nach Ansicht des Regimes in der Hauptstadt nur die Guerrilla stecken. Prompt behauptete der für „öffentliche Sicherheit“ zuständige Polizeidirektor, General Orlando Páez, die Demonstranten seien mit Sprengstoff bewaffnet und hätten eine Brücke vermint. Diesen Vorwurf verschärfte er zugleich durch die These, „diese Indios“ wüßten nicht, wie man mit Sprengstoff umgeht und müssten das Bombenlegen deshalb von den Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (FARC) gelernt haben.
Die Vereinigung der indigenen Gemeinden im nördlichen Cauca (ACIN) wies diese Vorwürfe entschieden zurück. Die Demonstranten seien friedlich und unbewaffnet. Die Vorwürfe dienten offenbar dazu, die brutale Repression zu rechtfertigen. In einem Schreiben an den Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte haben die Demonstranten bereits um Schutz gebeten.