Am kommenden Freitag, den 5. Dezember 08, wird der Prozess gegen den Neonazi Bastian O. in Magdeburg eröffnet. Die Jugendstrafkammer am Landgericht Magdeburg will innerhalb nur drei Prozesstage den Mord an den Magdeburger Kunststudenten Rick L. verhandeln. Ein Urteil wird Anfang Januar erwartet.
Der Neonazi B. Ostermann hat in der Nacht vom 16. auf den 17. August 2008 den gleichaltrigen Rick L. derart brutal zusammengeschlagen, dass er an seinem eigenen Blut erstickte. In den frühen Morgenstunden des 17. Augusts wurde dann das Opfer an einer Bushaltestelle, in der Nähe einer Großraumdiskothek (Funpark) in Magdeburg- Reform tot aufgefunden. Zuvor soll es in der Disko zu einer verbalen Auseinandersetzung gekommen sein, wobei Rick L. seinen späteren Mörder als einen „Nazi“ tituliert haben solle. Bastian O. wurde zwei Tage später festgenommen und sitzt derzeit in U-Haft.
O. ist kein Unbekannter. Schon 2006 hat er einen Studenten aus Togo erst rassistisch beleidigt, geschlagen und anschließend seinen Hund auf ihn gehetzt. Er wurde bereits wegen gefährlicher Körperverletzung, Volksverhetzung und räuberischer Erpressung zu einer Haftstrafe verurteilt. In der (damaligen) Haftzeit griff er dann noch einen Mithäftling an.
Drei Monate nach der Tat demonstrierten Antifaschisten durch Magdeburg- Reform um Rick zu gedenken. Außerdem warfen die Antifaschisten sowohl der Lokalpresse als auch Polizei und Justiz vor, den rassistischen Mord zu verschleiern und die Tathintergründe nicht zu benennen. So wurde der Mord an ihn als unpolitischer »Discomord« dargestellt. Rick ist mittlerweile das 5. Todesopfer neofaschistischer Gewalt in Magdeburg.
Auch kurz vor dem Prozessauftakt wird diese Praxis fortgesetzt. Der bevorstehende Prozess wird von der lokalen Journaille bis jetzt vollständig ignoriert. So wurden noch nicht einmal die Prozesstage der öffentlichen Verhandlung gegen Bastian O. bekannt gegeben.
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