Die 10. Ausgabe der Rabatz ist da. Die neue Ausgabe könnt ihr euch hier downloaden .
Inhalt der neuen Ausgabe: Maiaufruf // Rückblick auf den Naziaufmarsch und den 18.3. // Antifa Interview // JN Wahlkampf // Bildungsstreik // Interview Frauencafé // Biografie // Kolumne // Satire // Geschichtsbeitrag // Riots und Repression zum Nato Gipfel // Antispeziesistische Gruppe // Termine // Adressen …
Exklusiv gibt es hier schon mal einen satirischen Beitrag aus der neuen Ausgabe:
Warum die Rabatz Werbung für die Bundeswehr machen muss
Ihr werdet euch sicher die allemal berechtigte Frage stellen was solch eine Anzeige in diesem Blättchen verloren hat. Im Zuge der weltweiten Finanzkrise sah sich sogar die Rabatzredaktion gezwungen nach anderen Einnahmequellen zur Finanzierung der Jubiläumsausgabe Ausschau zu halten. Getreu dem Motto „Wir zahlen nix für eure Krise“ wollten wir die Kosten nicht auf die Ärmsten abwälzen, also Euch oder uns. Sicherlich hätte Mensch auch eine andere Finanzierungsart finden können. Doch das Angebot kam zu einem günstigen Zeitpunkt und einige von uns sind sehr faul und unnötigem Stress immer abgeneigt. Um ehrlich zu sein liefen die Verhandlungen mit der Marketingabteilung der Bundeswehr zu einem Zeitpunkt ab, an dem die Antimilitaristische Fraktion unserer Redaktion sich auf dem Anti-Nato-Gipfel in Kehl/ Straßburg austobte. Sicherlich nicht die feinste Art, doch Existenzängste sind der Krebs der Gesellschaft den der Kapitalismus produziert. Auch für eine Zeitungsredaktion, die so toll ist wie wir. Für einige von uns ein unerträglicher Zustand. Wie finanzieren wir die Zeitung? Herzanfälle, Magenkrämpfe oder Kopfschmerzen, die selbst nach vier Joints und ´nem Bier nicht verschwunden sind,… ohne uns. Wir suchten also nach einem geeigneten Werbepartner, der genug Schotter für unser Blättchen abwirft. Unter ihnen dann eben auch ein Bundeswehr Vertreter.
Wir dachten uns, wenn die uns das Blatt finanzieren, obwohl dort überall gegen Krieg gehetzt wird, finanzieren sie ja ihren eigenen Untergang mit. Ähnlich der Strategie einer Guerilla, welche die Waffen des Feindes nutzt. Klasse Idee dachten wir. Zu unserer Entschuldigung, das war alles bevor wir von der neuen Strategie der Imagearbeit der Bundeswehr erfuhren. Eine neue Strategie, welche beim Gipfel 2007 in Heiligendamm entwickelt wurde. Es war die Idee eines Feldwebels, der die Sportlichkeit der linksradikalen Jugend in Rostock beobachten konnte. Dort stellte er fest, dass ja auch Demoteilnehmer der linken gegen den Iran oder für Israel sind. So viel Interesse an den Auslandskonflikten würde unsere Regierung auch gern in der Bevölkerung sehen, vor Allem aber auch bei den eigenen Soldaten. Und dann so was beim politischen Gegner, Faszination machte sich breit. Spitzfindige Soziologen und Analisten der Bundeswehr entwickelten dann die Theorie, dass jemand der mit Steinen auf Autos oder gepanzerte Bullen wirft auch genug Potential hätte als Kanonenfutter gegen den globalen Terrorismus herzuhalten. Das erfuhren wir aber erst nach Vertragsabschluss. Wir waren uns nicht ganz sicher auf welches Spektrum in der Linken diese Strategie angewendet werden sollte. Es hätte uns eigentlich wie Schuppen von den Augen fallen müssen. Der Marketing Chef der Bundeswehr faselte immer was von „No Tears for Krauts“. Anfänglich dachten wir, der hält uns für ´ne Pop-Band aus Helsinki. Erst als der Werbevertrag nach zähen Geheimverhandlungen unter Dach und Fach war und unsere Genossen aus Straßburg zurück kamen, wurde uns das Ausmaß unseres Handelns bewusst. Unsere Genossen klärten uns über eine Strömung in der Linken auf, die Besatzung und Krieg legitimieren und verteidigen. Sie nennen sich selbst antideutsch, obwohl sie deutsche Außenpolitik toll finden. Krass oder ?? Im Endeffekt waren die Werber der Bundeswehr auf dem Weg zu einer unbedeutenden studentischen Hochschul-Antifagruppe in Halle. Die Typen der Bundeswehr waren zu doof Magdeburg und Halle auseinander zu halten und wir zu breit, um zu bemerken das die uns für reaktionäre Rassisten halten. Geld ist eben nicht alles
Fazit wir haben die Werbung etwas umgeformt um trotzdem noch die Vertragsbedingungen zu erfüllen und um uns noch selbst in den Spiegel gucken zu können… Denn arbeitsfaul bleiben wir trotzdem.