Nazi-Anschlag auf Holocaust-Museum in Washington

Keine Islamisten oder sonstige Lieblingsfeinde des US-Establishments, sondern ein bereits 88 Jahre alter Nazi war der Urheber eines Anschlags am Mittwoch auf das Holocaust-Museum in Washington. Der Nazi, der US-Medienberichten zufolge eine lange Geschichte in rechtsextremen und rassistischen Organisationen hinter sich hat, schoss im Museum um sich und verletzte dabei einen Wachmann tödlich. Der Angreifer selbst wurde von Sicherheitsleuten angeschossen und befindet sich in kritischem Zustand.

Die Polizei geht wie üblich in solchen Fällen von einem Einzeltäter aus. Der Attentäter habe sofort nach Betreten des Gebäudes angefangen zu schießen, hieß es. Das Museum wurde nach der Schießerei für den Rest des Tages geschlossen. Die umliegenden Straßen wurden abgeriegelt. In dem Museum in der Nähe der National Mall gelten strenge Sicherheitsvorkehrungen.

Das Museum im Zentrum der US-Hauptstadt war 1993 eröffnet worden. Es ist den etwa elf Millionen Opfern des Nationalsozialismus vor und während des Zweiten Weltkriegs gewidmet: Juden, aber auch sowjetischen und polnischen Kriegsgefangenen, Behinderten, Homosexuellen und Oppositionellen.

Wie der Fernsehsender Fox News meldet, wurde der Attentäter als James W. Von Brunn identifiziert, ein Nazi, der bereits durch rassistische Schriften und Internet-Seiten aufgefallen ist. In Texten, die offenbar von dem Nazi verfasst wurden, wird der Holocaust als »Fälschung« bezeichnet, der einer »jüdischen Verschwörung« gedient habe, um »den weißen Genpool zu zerstören«. Von Brunns Exfrau beschreibt ihn als einen rassistischen Alkoholiker, an dem der Hass auf Juden und Schwarze »wie Krebs« gefressen habe.

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