Hilfe für die Demokratiebewegung in Honduras

Aufruf der internationalen Landarbeiterorganisation Via Campesina: „Wir brauchen Spenden, um den Kampf in Honduras zu unterstützen“

Von Marbel Màrquez, Tegucigalpa

amerika21.de

Hilfe für die Demokratiebewegung in Honduras

Am Samstag im Zentrum von Tegucigalpa

Tegucigalpa. Die Menschen in Honduras sind auf der Straße. Frauen und Männer aller sozialer Schichten halten seit gut einem Monat den Protest aufrecht, seit ein Staatsstreich am vergangenen 28. Juni den gewählten Präsidenten Manuel Zelaya aus dem Amt gedrängt und Roberto Micheletti an die Spitze des Staates gebracht hat. Der Putschistenführer wird von der konservativen Elite unterstützt, von Teilen der Armee, von der Kirche und von Unternehmern, die durch die Sozialpolitik von Zelaya um ihre Privilegien bangen mussten.

Seit jenem Tag sind tausende Bürgerinnen und Bürger zur Grenze mit Nicaragua gefahren, um eine mögliche Rückkehr des gewählten Präsidenten zu unterstützen, die bisher jedoch nicht durchgesetzt werden konnte. Diejenigen, die den Protest vor Ort fortführen, sind in Zeltlagern auf beiden Seiten der Grenze untergekommen, um den Druck aufrechtzuerhalten. In den Städten demonstrieren zahlreiche Gruppen der gemeinsamen Widerstandsfront: Landarbeiterorganisationen, Gewerkschaftsverbände, Studentengruppe, Lehrereorganisationen, andere soziale Gruppen und unorganisierte Bürgerinnen und Bürger.

Die Repression war noch nie so groß: Hunderte Personen wurden von Polizei- und Armeekräften zusammengeschlagen, die Medien wurden zum Schweigen gebracht und nach unseren Informationen sind mindestens acht Personen ermordet worden.

Dennoch erhöhen die sozialen Bewegungen in Honduras ihren Druck, und sie waren nie zuvor derart organisiert wie zurzeit.

Am 5. August haben Tausende Menschen einen Marsch aus den verschiedenen Provinzen in die beiden größten Städte des Landes begonnen: Tegucigalpa und San Pedro Sula. Jeden Tag legen sie 15 Kilometer zurück. Sie beweisen damit allen gegenüber die Stärke und Entschlossenheit des Widerstandes gegen den blutigen Putsch. Der Sternmarsch wird am 11. August zum Höhepunkt kommen, dem unlängst deklarierten internationalen Aktionstag für Honduras.

Die Protestteilnehmer/innen fordern die Rückkehr des gewählten Präsidenten. Jeden Tag gehen sie aber mit einer größeren Entschlossenheit auch für eine neue Gesellschaft auf die Straße, in der die Landarbeiter/innen, die Lehrer/innen, Arbeiter/innen Studierende und politisch Aktive im Zentrum der Politik stehen. Sie stehen für eine solidarische und gerechte Gesellschaft, die nicht von Privilegien und Geld dominiert wird.

Die Krise in Honduras wird das Schicksal der gesamten Region und ihrer Völker bestimmen. Ihr Ausgang wird internationale Auswirkungen haben.

Wir alle, Männer und Frauen, sind deswegen höchst beunruhigt. Die Menschen im Widerstand in Honduras brauchen jetzt finanzielle Hilfe, um ihren Kampf aufrechterhalten zu können. Nach über einem Monat des Kampfes ruft die internationale Landarbeiterorganisation Via Campesina zu Spenden auf, um die Massenprotest fortführen zu können.

– Die Menschen in den Straßen und in den Protestcamps brauchen Wasser, Nahrung, Decken und Medizin;

– Die Organisatoren benötigen Guthaben auf ihren Mobiltelefonen und Internetzugang, um weiter vernetzt arbeiten und die internationale Öffentlichkeit unterstützen zu können. Das gilt umso mehr, da die Medien weitgehen kontrolliert werden;

– Die Gewaltopfer und ihre Angehörigen benötigen juristischen Beistand. Einige Aktivisten waren schwerer Gewalt ausgesetzt, andere wurden ermordet. Die blutige Repression fordert jeden Tag Opfer;

– Internationale Delegation sind auf dem Weg nach Honduras, um die Lage zu bezeugen und um die Verstöße gegen die Menschenrechte zu beklagen. Sie wollen ihre Solidarität mit den Frauen und Männern im Kampf ausdrücken. Auch sie benötigen wirtschaftliche Unterstützung.

Informationen über Spendenmöglichkeiten sind auf der Internetseite von Via Campesina zu finden. Unterstützt werden kann die Bewegung auch, indem in den jeweiligen Ländern am 11. August Solidaritätsaktionen organisiert werden.

Spendenkonto

Bank: Ipar Kutxa

Kontoinhaber: Asociacion Lurbide

Land: Spanien

SWIFT: CVRVES2B

IBAN: ES54 3084 0023 5364 0006 1004

Stichwort: Lucha Honduras

Bei Fragen wenden Sie sich an Amerika21-Redakteur Harald Neuber

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