Sonntag, 18. Oktober 2009
Die Herrschaft der Putschisten hat in Honduras ein weiteres Menschenleben gefordert. Nach 24 Tagen Ringens um sein Leben ist der Vorsitzende der Gewerkschaft des Instituts für Berufsausbildung (SITRAINFOP), Jairo Sánchez, seinen Verletzungen erlegen, die ihm Polizei und Militär am 23. September zugefügt hatten, als sie mit Waffengewalt gegen einen friedlichen Demonstrationszug der Widerstandsbewegung vorgegangen waren. Die Soldaten hatten dem Gewerkschafter direkt in das Gesicht geschossen.
Sánchez war mehrmals operiert worden, um sein Leben zu retten. Doch der Gewerkschafter war bei Bewußtsein und zitierte seinen Besuchern aus dem Lied, das zu einer der Hymnen des Widerstandes gegen die Putschisten geworden ist: »Sie haben Angst vor uns, weil wir keine Angst haben!« Vier Tage vor seinem Tod verlor Jairo Sánchez jedoch das Bewußtsein. Die Ärzte kämpften einen hoffnungslosen Kampf um sein Leben.
Führende Vertreter der Widerstandsbewegung wie ihr Generalkoordinator Juan Barahona und Bauernführer Rafael Alegría erklärten, der Tod von Sánchez sei Ergebnis der Versuche des Regimes, den Kampf des Volkes für die Demokratie gewaltsam zu stoppen. Die Bewegung werde sich aber von den Verbrechen der Putschisten nicht aufhalten lassen.