ALGE in Oschersleben vor dem aus

Seit ca. einem halben Jahr versucht der Bürgermeister der Stadt Oschersleben, Dieter Klenke(SPD), den Verein „alternative Lebensgestaltung e.V.“, ALGE, aus privatwirtschaftlichen Gründen zu zerschlagen. Wie wir seit dem erfahren mussten, scheint Ihm dafür jedes Mittel recht zu sein.
Der Verein wurde im Jahr 2000 gegründet. Damals schlossen sich ca. 20 – 30 Jugendliche zusammen um die gähnenden Leere an bezahlbaren Freizeit und Kulturangeboten, in der 17 000 EW Stadt, ein wenig zu füllen und um vor allem den prügelnden Nazi-Gruppen, die damals immer wieder für Aufsehen sorgten, etwas entgegen zu setzen.
Nach zähen Verhandlungen mit der Stadt, bekamen wir 2001 ein Gelände zur Verfügung gestellt auf dem wir unser Konzept umsetzen konnten. Die wichtigsten Teile dieses Konzeptes waren die Schaffung eines selbst verwalteten Wohnprojektes, ein Veranstaltungsraum, ein Café als Treffpunkt und Anlaufstelle für Obdachlose ( mit Öffnungszeiten von 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr) sowie Proberäume für den musikalischen Nachwuchs. Die Nutzung des Geländes wurde durch einen Pachtvertrag mit der Kommunalen Wohnugsbaugesellschaft BEWOS ( http://www.bewos-oschersleben.de/) besiegelt, danach war zwar keine Pacht an sich zu entrichten, der Verein sollte nur für alle entstehenden Nebenkosten aufkommen ( Grundsteuer, Gebäudeversicherungen, Strom , Gas , Wasser, Schornsteinfeger e.t.c.). Trotz einiger Beanstandungen am Vertrag waren wir mit dieser Lösung im Großen und Ganzen zufrieden. Für das erste halbe Jahr bekamen wir eine Förderung über den Sozialausschuss der Stadt von 1800,- DM. Danach waren wir stets unabhängig und selbst verwaltet, die, laut Pachtvertrag, zu zahlenden Kosten brachten wir über das Wohnprojekt auf.

In den folgenden Jahren entwickelte sich der Verein recht gut. Mit Hilfe von Spenden und viel ehrenamtlichem Engagement renovierten wir, nach dem D.I.Y. Prinzip, den ganzen Laden. Wir bauten zwei Badezimmer und zwei Küchen aus, erweiterten mit Bauwägen den Wohnraum, bauten Bar´s Bühne, erneuerten die Heizungsanlage und die veraltete Stromverteilung und veranstalteten ca. 200 Konzerte mit Bands aus aller Welt ( Eintritt nie über 3 €, außer bei Solikonzerten).

Vor ca. 2 Jahren erfuhren wir dann, dass unser einziger Nachbar, der Kommunale Trink-und Abwasserverband TAV ( http://www.tav-boerde.de/), auf seinem Grundstück den Neubau eines Verwaltungsgebäudes plant, und beabsichtigt unser Gelände aufzukaufen um dort einen Parkplatz einzurichten. Beinahe zeitgleich erhielten wir, im Februar 2008, vom Bürgermeister eine Einladung zu einem Gespräch. Innerhalb dieser Unterhaltung verwies er auf die anstehende Bürgermeisterwahl und den Umstand das er durch sein Amt auch Vorsitzender des Aufsichtsrates der BEWOS ist. Dieter Klenke garantierte den Erhalt der ALGE auf dem Grundstück in der Magdeburger Str. 35, vorausgesetzt dass wir Ihn wählen und er im Amt bleibt. Da wir bis dahin keine schlechten Erfahrungen mit Ihm und der Stadtverwaltung gemacht hatten, wählten wir Ihn dann auch. Unser Vertrauen bzw. Gutgläubigkeit sollte sich bald als folgenschwerer Fehler herausstellen.

Bis zum Sommer 2009 verlief dann erst mal alles wie gehabt, unsere Nachbarn verwirklichten Ihren Neubau, wir blieben ruhig. Im August 2009 kam es dann zu einem Angriff von ca. 10- 20 angetrunkenen Neonazis auf die ALGE. Die Bewohner und Gäste setzten sich erfolgreich zur Wehr, einige der Angreifer mussten danach im Krankenhaus stationär behandelt werden, u.a. auch deren Anführer Kevin Lodal, dieser saß bereits 2000-2001 im Gefängnis wegen eines brutalen Überfalls auf einen Migranten.
In einer öffentlichen Stadtratssitzung etwa zwei Wochen später äußerte sich der Bürgermeister zu diesem Vorfall, und zu unserer großen Verwunderung, wie folgt: „…. es kann doch nicht angehen das der Kevin Lodal da einfach brutal zusammengeschlagen wird….“. Weitere zwei Wochen später stand dann eines morgens in aller frühe eine Hundertschaft Bullen vor der Tür, mit einem Durchsuchungsbefehl für das ganze Gelände, um angeblich Tatwerkzeuge sicherzustellen mit denen die Nazis verletzt wurden waren. Über die Rote Hilfe Magdeburg bekamen wir schnell anwaltliche Unterstützung und wir begannen die Person Dieter Klenke genauer zu hinterfragen. Bei unserer Recherche fanden wir dann recht schnell, allerdings viel zu spät, heraus das er nicht nur Vorsitzender im Aufsichtsrat der BEWOS ist, sondern auch Vorsitzender der Verbandsversammlung des TAV. Jetzt erst durchschauten wir das scheinheilige Doppelspiel des Sozialdemokraten.

Im November 2009 wurden wir dann zu einem Gespräch bei der BEWOS geladen, wo uns , vom Geschäftsführer und langjährigem Freund Klenkes, Hans Walker (CDU), unterstellt wurde, Öfen zur Beheizung von Räumen zu verwenden die nicht vom Schornsteinfeger abgenommen waren. Diesen Versuch uns ans Bein zu pissen konnten wir erfolgreich abwehren, denn die Öfen waren angemeldet und wir legten die entsprechenden Unterlagen vor.
In der letzten Woche gab es dann einen neuen Termin bei der BEWOS und Hans Walker sprach uns die Kündigung des Pachtvertrages zum 31.07.2010 aus. Er begründete dies mit den Mietverträgen die wir innerhalb des Wohnprojekts geschlossen hatten. Angeblichen wussten er und der Bürgermeister nicht das auf dem Gelände Menschen wohnen. Eine schamlose Lüge, denn jahrelang verlangte z.B. die BEWOS von uns Bescheinigungen über Mietschuldenfreiheit für Menschen die aus der ALGE in eine eigene Wohnung ziehen wollten.
Um den Druck auf uns auch in die Öffentlichkeit zu tragen erschien dann heute in der Volksstimme ein, von Oscherslebens bekanntestem Schmierfink Matthias Müller, verfasster Artikel.
http://www.volksstimme.de/vsm/nachrichten/lokalausgaben/oschersleben/?em_cnt=1626680&

Wir werden uns gegen diese Dreckschweine zur Wehr setzten und hoffen dabei auf zahlreiche Unterstützung.

Dieter Klenke ( http://www.stadtmagazin-verlag.de/orte/oschersleben03buergermeister_privat.htm)
Markt 1
39387 Oschersleben (Bode)
Telefon: (03949) 912114
Telefax: (03949) 912259
(leider nur die Dienstanschrift)

Hans Walker
Fillerweg 1b
39387 Oschersleben
Tel.: 03949/2358

BEWOS Wohnungsbau- u. Verwaltungsges. Oschersleben mbH
An der Wasserrenne 4
39387 Oschersleben
Telefon:03949/948030
Telefax: 03949/948040
E-Mail: info@bewos-oschersleben.de

TAV-Börde
Magdeburger Straße 35
39387 Oschersleben
Telefon: 0 39 49 / 91 03 – 0
Telefax: 0 39 49 / 91 03 – 59
E-Mail: info@tav-boerde.de
Geschäftsführerin Frau Vinny Zielske ( Schatsmeisterin des SPD Ortsverband Magdeburg West)
http://www.spd-magdeburg-west.de/index.php?option=com_content&view=article&id=3&Itemid=4
einfach mal anrufen und Meinung sagen

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