Aufruf zur einer Prozessdelegation am 19.Mai 2011

Aufruf zur einer Prozessdelegation am 19.Mai 2011

Der Prozess gegen Sadi Özpolat und Ünal Kaplan Düzyar wird am Donnerstag, den 19. Mai, 9:15 Uhr vor dem OLG Düsseldorf des 5.Strafsenat, Kapellweg 36, beginnen. Vorgeworfen wird ihnen mit Hilfe des §129b die „Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung“. Beide sollen Funktionäre der DHKP-C (Revolutionäre Volksbefreiungspartei-Front) sein.

In der Türkei war Sadi Özopolat insgesamt 17 Jahre im Knast. Er nahm am Todesfasten 1996 teil und war Anfang des Jahrhundert Sprecher der hungerstreikenden Gefangenen. Nach seiner Entlassung 2003 wurde er 2004 erneut verhaftet. Nach seiner Entlassung 2008 reiste er der Türkei aus und stellte einen Asylantrag in Frankreich.

Sadi wurde am 19. Mai 2010 in Colmar aufgrund eines Festnahmeersuchens der Bundesanwaltschaft festgenommen und im Juli 2010 nach Deutschland verschubt.

Weil von ihm gesendete Briefe, vom Gericht genehmigte Bücher, abonnierte Zeitungen nicht ausgehängt wurden führte er einen fünftägigen Hungerstreik im November 2011 durch. Durch seinen Streik konnte er erreichen, dass er die beschlagnahmten Materialien endlich bekam.

Am 10.Mai wird er vom rheinland-pfälzischen Wöllstein nach Bochum verlegt.

Ünal Kaplan Düzyar wurde am 24.Februar 2010 verhaftet. In seinen Briefen schreibt über die harten Isolationshaftbedingungen: Das Licht werde nachts immer angemacht, um ihn beim Schlafen zu stören. Er werde immer grundlos durchsucht. Außerdem wurde er monatelang trotz Beschwerden nicht behandelt, weil er sich gegen die unmenschlichen Bedingungen gewährt habe. Erst nachdem er monatelang mit seinen Anwälten dagegen gekämpft hatte, sei er behandelt worden.

Anfangs befand er sich in der JVA Diez. Zum Prozessbeginn wurde er nach Köln-Ossendorf verschubt. Er ist im Sicherheitstrakt und damit in absoluter Isolation. Dieser Bereich ist ein „Knast im Knast“.

Ihre Adressen:

Ab 10.Mai:
Sadi Özpolat
JVA Bochum

Krümmede 3
44791 Bochum

Ünal Kaplan Düzyar
JVA Köln
Rochusstraße 350
50827 Köln

Das Prozessgebäude Kapellweg 36 liegt etwa 4,4 Kilometer von dem Hauptgebäude entfernt.
Ab Düsseldorf Hauptbahnhof mit den S-Bahnen:
S 8 Richtung Mönchengladbach Hbf/Europaplatz,
S 11 Richtung Bergisch-Gladbach,
S 28 Richtung Kaarster See bis Haltestelle „Völklinger Straße“,
mit der Straßenbahn-Linie 708 Richtung Düsseldorf-Hamm bis zur Haltestelle „Hemmersbachweg“, so dann jeweils über die Plockstraße zum Kapellweg 36.

Netzwerk „Freiheit für alle politischen Gefangenen“, Hamburg und Tayad Solidaritätskomitee International.

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