Mexiko-Stadt. Bei einer landesweiten Kampagne der Friedensbewegung in Mexiko hat es am Wochenende erneut mehrere Zwischenfälle gegeben. Auf ihrem letzten Wegabschnitt durch Südmexiko beklagten sich Mitglieder der Friedenskarawane über repressive Maßnahmen der Armee.
So wurde am Samstagabend der katholische Priester Tomás González vom Menschenrechtszentrum Usumacinta und weitere Menschenrechtler aus dem Bundesstaat Tabasco, die an der Karawane im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas teilnahmen, auf dem Heimweg in Tenosique in einer Militärsperre aufgehalten und von einem vermeintlichen Zivilisten tätlich angegriffen. Außerdem behauptete das Militär, das Auto der Menschrechtler sei als gestohlen gemeldet, was sich als unwahr herausstellte.
Gleichzeitig musste die Sicherheit für den Konvoi unter Leitung des bekannten Aktivisten Javier Sicilia im Bundesstaat Veracruz verstärkt werden, da Gerüchte über einen möglichen Hinterhalt auf dem Weg von Villahermosa nach Coatzacoalcos kursierten.
In der Nacht auf Sonntag hatte es bereits einen Einbruchsversuch in das Haus von Emilio Alvarez Icaza in Mexiko-Stadt gegeben. Der ehemalige Präsident der Menschenrechtskommission in der Hauptstadt ist neben Javier Sicilia eine der sichtbarsten Figuren der Friedensbewegung. Sicilia forderte die Behörden einmal mehr auf, die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten und warnte sie, die Karawane durch den Süden könnte die letzte pazifistische Aktion gewesen sein.