Hungerstreikende Kurden in Strasbourg
Der seit dem 15. Februar dauernde Hungerstreik der in türkischen Gefängnissen inhaftierten Mitglieder der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und der mit ihr verbündeten Partei der freien Frau in Kurdistan (PAJK) ist zu Ende. Das meldet die Informationsstelle Kurdistan (ISKU). Ausschlaggebend dafür seien die Reaktionen der Bevölkerung und ein Aufruf der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) gewesen, erklärte im Namen der Gefangenen Deniz Kaya. Er betonte jedoch, dass die Isolation von PKK-Chef Abdullah Öcalan, die Auslöser der Protestaktion gewesen war, weiterhin anhalte. Solange die Isolation Öcalans, die Festnahmewellen gegenüber der Bevölkerung und das Verbot für die kurdische Sprache anhalte, werde der Widerstand weitergehen, so Kaya.
Am Tag zuvor hatte das Exekutivkomitee der KCK sowohl an die Hungerstreikenden in den Gefängnissen der Türkei als auch an die Hungerstreikenden in Strasbourg appelliert, ihre Aktionen neu zu bewerten und gegebenenfalls zu einem Ende zu bringen. Die Hungerstreikenden dürften den Grundsatz des PKK-Vorsitzenden Öcalan, dass es gerade auch im Widerstand möglichst zu keinen Todesfällen kommen dürfe, nicht außer Acht lassen. Zugleich kritisierte die KCK die Haltung des Europarates und dessen Antifolterkomitee CPT. Diese würden durch ihre Tatenlosigkeit dazu beitragen, dass die AKP-Regierung in ihrer kurdenfeindlichen Politik gestärkt werde.
Zur Solidaritätsaktion in Strasbourg erklärte die KCK, dass die Initiative bei den Hungerstreikenden selbst liege. Allerdings habe deren inzwischen mehr als 50 Tage dauernde Aktion ihren Zweck erfüllt. Die Hungerstreikenden sollten vor dem Hintergrund, dass der Vorsitzende nicht wolle, dass es im Widerstand zu Todesfällen komme, ihre Situation nochmals neu bewerten. Die Teilnehmer der Aktion in Strasbourg ihrerseits haben für Samstag eine Erklärung angekündigt.
Quelle: Informationsstelle Kurdistan / RedGlobe