USA wollen Veteranen nach Kolumbien schicken

Offiziere mit Erfahrungen im Irak und in Afghanistan sollen kolumbianische Offiziere in der Auseinandersetzung mit der FARC beraten

Von Hans Weber

amerika21.de

Cúcuta, Kolumbien. Die US-Regierung will Brigadekommandeure mit Erfahrung im Irak- und Afghanistankrieg nach Kolumbien entsenden. Sie sollen „mit der Führung der streitkräftegemeinsamen Einsatzgruppe kooperieren“. Dies sagte der US-amerikanische General Martin E. Dempsey bei seinem Besuch in Kolumbien. Das Treffen zwischen kolumbianischen und US-amerikanischen Militäroffizieren ist für eine Dauer von zwei Wochen vorgesehen, informierte der American Forces Press Service AFPS.

Laut Dempsey unterschiedet sich die Herausforderung, vor der das kolumbianische Militär in seinem Kampf gegen die FARC-Guerilla steht, wenig von der der US-Armee im Irak und in Afghanistan. Die Gespräche, die er mit den kolumbianischen Militärangehörigen führte, drehten sich nicht nur um die materielle Ausrüstung sondern laut AFPS auch um das „intellektuelle Kapital“. Ziel der kolumbianischen Armee sei es, die FARC bis zum Jahr 2014 zur Hälfte zu reduzieren.

Dempsey besuchte die streitkräftegemeinsame Einsatzgruppe „Vulcano“ (der Begriff bezeichnet eine Einheit aus verschiedenen Teilstreitkräften) in Tibú im nordöstlichen Bundesstaat Santander, der an Venezuela angrenzt. Dabei zeigte er sich von der Konsequenz beeindruckt, mit der die zivilen und militärischen Führungskräfte dort ihre aktuelle Situation und ihre Ziele einschätzen. Sie tauschten sich mit dem General über ihre Aktivitäten in diesem Gebiet aus, wobei es um die Sicherheit an der Landesgrenze, den Schutz der privaten Infrastruktur, geheimdienstliche Fragen und ferngesteuerte Flugzeuge ging.

In der Region werden große Erdölvorkommen ausgebeutet. Zudem ist die Förderung von Kohle geplant. Unter den Erdölunternehmen, die dort angesiedelt sind, befindet sich der kanadische Konzern Alange Energy Corporation. Neben dem Erdölunternehmen Pacific Rubiales gehört Alange zu den multinationalen Konzernen, mit denen ehemalige Vorstandsmitglieder der venezolanischen PDVSA in Kolumbien zu Millionären wurden.

In dem rohstoffreichen Gebiet wurden zwischen 1999 und 2004 über 10.000 Kleinbauern von den Paramilitärs mit Unterstützung des Militärs ermordet und circa 100.000 Menschen vertrieben.

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