Pressemitteilung (Burg, 05. April 2013): Stolpersteine in Burg geschändet – rechte Parolen an mehreren Wänden!
In der Nacht von Donnerstag (04. April 2013) auf Freitag (05. April 2013) wurden mehrere Stolpersteine in Burg geschändet. Diese wurden erst am 27. März 2013 in der Innenstadt von Burg verlegt und nun mit schwarzer Farbe besprüht, sowie das Wort „Lüge“ angebracht. Schon während der Verlegung, an der etwa 50 Menschen teilnahmen und Redebeiträge gehalten wurden, die sich mit dem Nationalsozialismus, dem jüdischen Leben in Burg und der aktuellen Neonaziszene in der Stadt auseinandersetzten, tauchten etwa in 100 Meter Entfernung fünf junge Neonazis auf, die in der Vergangenheit immer wieder für Graffiti mit neonazistischem Inhalt in der Stadt verantwortlich zu machen sind.
Neben der Schändung der Stolpersteine kam es in den letzten Tagen außerdem im Bereich der Frieden- und Gorkistraße zu einer Vielzahl von Sprühereien mit rechtem Hintergrund. So wurde u.a. mehrfach das Kürzel „NS“ an Wände gemalt, sowie Parolen wie „Volkstod stoppen“ oder „Anti Antifa“ angebracht. Die Polizei, die derzeit wieder verstärkt gegen antifaschistische Strukturen in der Stadt vorgeht kann bisher, wie zu erwarten war, keine Ermittlungserfolge im Bezug auf die Schändung sowie der aktuellen Vorfälle nachweisen.
Mia Sommer, Pressesprecherin der Antifaschistischen Aktion Burg [AAB] erklärt dazu: „Wenn die Polizei friedliche AntifaschistInnen in der Stadt verfolgt, einkesselt und sogar damit droht diese in Gewahrsam zu nehmen, ist es nicht verwunderlich, dass Neonazis sich ermutigt fühlen Aktivitäten, wie das Sprühen der derzeit auftauchenden Schmierereien durchzuführen. Dieser Zustand kann nur mit einer offensiven und entschlossenen Praxis, die zum einen der Polizei es nicht möglich macht willkürlich Menschen und Strukturen, die sich Nazis in den Weg stellen, zu kriminalisieren und zum anderen den Faschisten mit allen Mitteln entgegenzutreten, beantwortet werden.“
Somit zeigt sich erneut, dass unsere Forderungen, die wir Anfang Januar 2013 mit der Demonstration „Staat und Nazis – Hand in Hand! Organisiert den Widerstand!“ auf die Straße trugen aktueller denn je sind. Und zwar die Organisierung eines wirkungsvollen antifaschistischen Selbstschutzes, sowie einer linken und klassenkämpferischen Politik, die den Kampf gegen die Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse auf die Tagesordnung setzt.
Für Rückfragen stehen wir gerne unter folgender Mailadresse zur Verfügung: a-a-burg@riseup.net
Mit freundlichen Grüßen,