Am 19.Juli 2014 wurde, nach einem Jahr endlich, wieder der Stadtfeldcup ausgetragen. Mit viel Vorfreude und sportlichem Ehrgeiz wurde der Titelverteidigung ins Auge gefasst. Alle waren hochmotiviert, wenn auch nicht in körperlicher Bestform. Von dem engagierten Orgateam wurden frühzeitig kühle Getränke, Grillzeug und eine Musikanlage aufgebaut. Ebenfalls anwesend war der Infotisch des Infoladens welcher die BesucherInnen mit informativem Material versorgte. Pünktlich um 13 Uhr begann das Turnier. Acht Teams hatten sich angemeldet und starteten alle mit großem Enthusiasmus ins Turnier. Der Tag begann nun mit einem eher zähen Kick der “Mühlenbolzer“ gegen “die JongoLongos“, welches die Longos nach hartem aber fairen Einsatz mit 0:1 für sich entscheiden konnten. Als nächstes trat der “FSV Stadtfeld“ gegen den “SV Freizeit“ an. Trotz technischer Überlegenheit der Stadtfelder mussten wir uns am Ende dann doch mit einem 0:0 begnügen.
Mit einem flauen Gefühl im Bauch sahen wir der Chance auf Stadtfelds Titelverteidigung mit kritischen Augen entgegen. Aber bis jetzt hatten “SFO“ ja auch noch nicht gespielt, so waren wir froh sie als nächstes Team auf dem Platz zu erblicken. Aber so richtig fit wirkten die Topscorer des Stadtfeld-Ost- Premium- Teams nicht. Dem echten Stadtfelder Fußballfan fiel natürlich von Anfang an das Fehlen des Kapitäns und Torschützenkönigs Kalle Durchbruch auf. Das war kein gutes Omen, wie sich am Ende des Spiel bewahrheiten sollte. “SFO“ musste sich mit 0:3 gegen die “Cracau Zlingers“ geschlagen geben. Eine Schmach die für einige nur schwer zu ertragen war.
Kurz nach Abpfiff des Spiel erschien auch endlich Stadtfelds Hoffnung Kalle D.. In einem Interview in der Umkleidekabine erklärte er seine verspätete Ankunft im sonnigen Stadtfeld: „Ja also, es tut mir echt leid, aber ich musste meine entlaufene Katze erst noch einfangen. Er versicherte zugleich: „Aber jetzt bin ich am Start“. Dem war nichts mehr hinzuzufügen. Wir widmeten uns dann doch eher den spielerischen Ausführungen der proletarischen Jugend auf dem Platz. Denn nun spielte das Stadtfelder Nachwuchsteam “Stadtfelder Kickers“ gegen das “Wolfsrudel“. Das “Wolfsrudel“, extra angereist aus einem noch nicht eingemeindeten Außenbezirk Magdeburgs, waren mit hohen Ansprüchen und viel Bier ins Spielgeschehen gestartet. So glich das Spiel auch eher einem Schlachthaus und die Nachwuchs Kicker wurden teilweise sehr konsequent in den Boden gestampft. Der extra aus Berlin angereiste Torwart und Trainer der “Stadtfeld Kickers“ äußerte sich nach dem Spiel sehr erbost: „Das die Krabben hier so aggressiv weggeboxt werden find ich scheiße! Am liebsten würd´ ich hier mal ´nen paar Backpfeifen verteilen, .rmmh.“
Schließlich zog sich das Turnier noch einige Stunden hin und brachte noch einige exzellente Paraden und gefährliche Torschüsse hervor. So kann festgehalten werden, dass die Stadtfelder das Olvenstedter Team (“Mühlenbolzer“) mit einem überragenden 0:4 förmlich deklassierte.
Einige Stadtfelderfans zeigten sich doch eher enttäuscht von der Leistung ihrer Spieler und des gesamten Teams. Fanlegende – genannt der „Breite“ – stellte fest: „Tja, da müssen die sich mal etwas mehr ins Zeug legen – das ist halt die proletarische Jugend gegen die hier gespielt wird und eben keine Auswahlmannschaft der linksjugend.
Nach einer kurzen Pause mit zwei kalten Bier und zwei Grillkäse schauten wir uns sehr gespannt das Halbfinale an. Das erste Spiel (“Wolfsrudel“ vs. “Cracau Zlingers“) war von viel proletarischem Kampfgeist geprägt und auch wenn beim “Wolfsrudel“ aufgrund wachsendem Bierkonsum und praller Sonne nicht mehr alle Pässe stimmten, wurde Teamgeist bis zum Ende groß geschrieben. So versuchten einige aktive Ultras des “Wolfsrudels“ ihre Spieler noch durch Pyrotechnik zu motivieren und anzuspornen. Am Ende half das alles nichts mehr und das “Wolfsrudel“ musste sich mit einer 0:2 Schlappe gegen die Cracauer geschlagen geben. Die Cracauer allerdings blieben ruhig sowie zielorientiert auf der Siegerstrasse und glänzten durch vernünftiges Wassertrinken und Chillen im Schatten.
Im zweiten Spiel des Halbfinals vernichtete das 2.Stadtfelder Team, den “FSV Freizeit“ mit 1:0. Nach Differenzen um eine Schiedsrichterentscheidung zog sich der “FSV Freizeit“ vor dem Spiel um Platz 3 aus dem Turnier zurück.
Im Finale trafen sich dann endlich die “Cracauer Zlingers“ gegen die „Stadtfelder JongoLongos“ auf dem Platz. Technisch sehr ausgeglichen wurde hart um jeden Ball gefightet. Stehen gelassene Beine und eine Blendgranate, abgeschossen von Stadtfelder Ultras, detonierte während des Spiels auf dem Feld. Dies waren nur die Spitze vieler Ereignisse. Auch das Team des “Wolfsrudels“ unterstützte durch das Singen proletarischer Lieder, wie z.B. der Internationale, die Motivation des Stadtfelder Teams. Am Ende verlor Stadtfeld den Cup an die Cracauer. Nach einer Standardsituation schoss ein namenloser Spieler der Cracauer das alles entscheidende Tor.
Unschöne Szenen nach dem Spiel vor dem Stadion: Einige fanatische Anhänger unterlegener Teams wollten es scheinbar nicht auf sich sitzen lassen und griffen nach dem Spiel in Ermangelung eines Spielerbusses die Fahrräder des Gewinnerteams an. Ein Risiko was offenbar jeder auf sich lädt welcher eine Stadtfelder Fußballmannschaft herausfordert. Allerdings freuen wir uns über den ansonsten fairen Charackter des Turniers und verweisen auf unzählige Fahrradreparaturwerkstätten in Stadtfeld-Ost.
Dennoch: Danke für eure Teilnahme – bis zum nächsten StadtfeldCup
Jeder liebt sein Viertel…Stadtfeld nazifrei!