+++ Update EA-Nr. 0176/94935895 +++ Update Termine: 30.12., 18 Uhr: WarmUp zur Demo mit letzten Infos, Rechtshilfe etc.; 31.12., ab 16.30 Uhr Vokü (jeweils im AJZ ALEX) und ab 18.30 Uhr Demo!+++
Kämpferisch ins Jahr 2017 – Solidarität Aufbauen
Gegen Stadtteilaufwertung, Repression & Nazis!
Demo: 31.12.2016, 18.30 Uhr, Pestalozzistr. Magdeburg
Hier gehts zu einem Mobivideo | Aufruf:
Fehlende billige Wohnungen, steigende Mieten, Stadtfeld wird seit vielen Jahren aufgewertet. Immobilien-, Versicherungsbüros und Luxuswohnungen zeichnen mehr und mehr das Kiezbild. Der öffentliche Raum ist geprägt von Verbotsschildern, Zäunen und dem patrouillierenden Ordnungsamt. Der Kampf gegen Graffiti und Plakate, nicht angeleinte Hunde oder zu viel Lärm prägen zunehmend die soziale Realität und das gesellschaftliche Klima in Magdeburg Stadtfeld.
Seit dem Stadtfeld als „In-Viertel“ verschrien ist, werden hier schlecht und oberflächlich renovierte Wohnungen für viel Geld angeboten. Hartz4- EmpfängerInnen und HundebesitzerInnen haben es ebenfalls sehr schwer Vermieter zu finden die bereit sind ihnen eine Wohnung zu vermieten. Für Jugendliche wird es ohne einen Bürgen oder das nötige Kleingeld fast unmöglich hier noch bezahlbaren Wohnraum zu finden. Dies ist die Realität im Kapitalismus, welcher mit den Grundbedürfnissen der Menschen Geschäfte macht.
Soziale Wohnprojekte, Läden und Traditionskneipen, wie bsw. der Denker, die Weinwirtschaft Grün oder der Infoladen Stadtfeld werden für Investorenträume und Renditen platt gemacht. Statt mehr Raum für die Bedürfnisse der jungen Menschen zu schaffen, werden Gewerbeflächen für horrende Mieten an Unternehmer und Konsumeinrichtungen vermietet. Bezahlbare Mietwohnungen und Ladenflächen sind die absolute Ausnahme. Stadtfeld soll langsam aber sicher seinen rebellischen Charakter verlieren und zu der Yuppie Hochburg in Magdeburg werden.
Das Ziel dahinter ist klar, Stadtfeld, als nahe gelegenes Viertel zur Innenstadt, soll den besser verdienenden Teil der Bürger/innen zur Verfügung stehen, während Menschen mit niedrigem Einkommen, an den Stadtrand verdrängt werden. Es ist kaum noch Platz für eine Jugend die sich hier entfalten und entwickeln will.
Auch das neu eröffnete AJZ Alex soll nun kurz nach seiner Öffnung verdrängt werden. Die neuen Räumlichkeiten sollten einen neuen Anlaufpunkt in Stadtfeld West schaffen und neben einem Büro und der Fahrradwerkstatt Soliradisch einen Treffpunkt für proletarische Familien und Flüchtlinge aus dem Kiez darstellen. Soliradisch ist ein Projekt bei dem es darum geht, gespendete Fahrräder mit geflüchteten und sozial schwachen Menschen gemeinsam zu reparieren und ihnen kostenlos zu überlassen. Eines der Hauptaspekte dabei sind der Wunsch nach Mobilität für alle und der Kontakt mit geflüchteten Menschen. In einer Zeit, in der annähernd 25 % der Wähler/innen in Sachsen Anhalt die AfD gewählt haben und in Magdeburg Faschisten wieder Häuser anzünden, ist das AJZ Alex ein Projekt des Widerstandes gegen die Zustände hier. Viele Menschen fühlen sich in Stadtfeld sicherer vor Angriffen von Nazis und ziehen es vor hier zu leben. Projekte wie der Infoladen oder AJZ Alex sind der Grund dafür. Diese Projekte werden von Menschen organisiert welche sich offen gegen Faschisten und dem einheitlichen Allerlei stellen.
Denn insgesamt ist die Situation in Magdeburg nicht rosig. Hohe Arbeitslosigkeit, miese Jobs, niedrige Löhne, ein Viertel aller Kinder und Familien sind arm.
So war die Entstehung des AJZ Alex ein wichtiger Schritt nach vorne für den Stadtteil. Jedoch wurde nach einem überzogenem Polizeieinsatz und einem Hetzartikel in der Volksstimme der neu entstandene Freiraum vom Vermieter gekündigt. Wieder steht die Jugend auf der Straße.
Begleitet wird die Verdrängung stets mit dem Gummiknüppel der Polizei. Genauso wie sie bei Zwangsräumungen dem Vermieter als Prügellakaien dienen, gehen sie mit enormen Aufwand gegen Jugendliche und links alternative Freiräume vor. In der angehenden Kulturhauptsadt Magdeburg zeigt die Polizei gemeinsam mit dem Ordnungsamt wie Recht und Ordnung auszusehen haben. Bereits zu laute oder nicht angemeldete Partys sind ihnen ein Dorn im Auge. Kultur in Magdeburg bedeutet, einen Faschisten wie Herrn Kubitschek zu einer Diskussionsrunde ins Theater einzuladen.
Wir stehen in offener Feindschaft gegen all diese Entwicklungen.
So wie Verdrängungsprozesse, Mietwucher, Repression und Rassismus Angriffe auf uns alle sind, ist unser Widerstand auf der Straße die Stimme der Ausgebeuteten und der unteren Klasse.
Solidarität mit den von Verdrängung betroffenen Menschen und Projekten in Magdeburg! Bonzen & Yuppies das Leben schwer machen! Faschisten vertreiben! Kämpferisch ins Jahr 2017!
ALEX- UnterstützerInnen