[MD] Gedenken zum 8.Mai

Kranzniederlegung zum 75. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus!

Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus am 8. Mai organisierten wir eine Kranzniederlegung an dem Mahnmal für die Opfer des Faschismus auf dem Magdeburger Westfriedhof. Unserem internen Aufruf folgten knapp 30 Menschen aus unterschiedlichen Spektren. Wir haben deshalb eine interne Mobilisierung vorgezogen, um den Schikanen der Versammlungsbehörden an einem solchen Tag zu umgehen. Nachdem wir uns gesammelt haben, zogen wir gemeinsam zum Mahnmal und legten dort unseren Kranz nieder. Nach einer Rede folgte eine Schweigeminute.

Liebe Genossinnen und Genossen, wir haben uns heute hier versammelt, um gemeinsam den unzähligen Opfern des Faschismus zu gedenken. Der 8. Mai ist ein historischer Tag und das seit 75 Jahren. Er steht für das Ende der Schreckensherrschaft des Faschismus, Millionen Menschen starben auf den Schlachtfeldern, weitere Millionen Menschen wiederum wurden in den Konzentrationslagern auf brutalste Weise hingerichtet, Hunderttausende wurden verfolgt, deportiert und ermordet.

Der 8. Mai mahnt uns in vielerlei Hinsicht: Der Faschismus war keine Erfindung eines einzelnen Mannes – sondern es war der ausdrückliche Wille der Vertreter des Kapitals, den Faschismus zu installieren. Es war kein geringerer als Konrad Adenauer, der an den damaligen Bankier Kurt von Schröder verlauten ließ: „Das Zentrum wird bereit sein, das Zustandekommen einer Regierung aus Nationalsozialisten und Deutschnationalen unter Hitler als Reichskanzler zu tolerieren.“ Schröder war ein fundamentaler Verfechter und Wegbereiter des deutschen Faschismus, denn er bemühte sich um „ein Bündnis der verschiedenen gesellschaftlichen Eliten – Großunternehmern, Großagrariern, und -Bankiers, führenden Politiker der bürgerlichen Mitte und Rechten, Spitzenbürokraten und Militärs.“Schröder selbst äußerte vor dem internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg nach dem 2. Weltkrieg, „Die allgemeinen Bestrebungen der Männer der Wirtschaft gingen dahin, einen starken Führer in Deutschland an die Macht kommen zu sehen, der eine Regierung bilden würde, die lange an der Macht bleiben würde. Als die NSDAP am 6. November 1932 ihren ersten Rückschlag erlitt und somit also ihren Höhepunkt überschritten hatte, wurde eine Unterstützung durch die deutsche Wirtschaft besonders dringend.“ Entgegen aller Schulbuchbehauptungen wurde Hitler nicht die Macht übertragen, weil die faschistische Bewegung immer stärker wurde, sondern ganz im Gegenteil, weil sie anfing zu schwächeln und die Wirtschaft den Faschismus als politischen Überbau einsetzte und für weitere Profite brauchte.

Der 8. Mai mahnt uns, uns an die heroischen Kämpfe vor allem der Roten Armee, an die Kämpfe der Partisanen- und Widerstandsbewegungen zu erinnern. Ihr unermüdlicher Kampf, der unermüdliche Wille den Faschismus in all seinen Wurzeln zu beseitigen, die Bereitschaft, mit dem eigenen Leben zu bezahlen – hat dem Kriegstreiben und dem faschistischen Expansionsdrang ein Ende gesetzt.

Der 8. Mai mahnt uns aber auch, mit dem Sieg über den Faschismus hörte der Krieg nicht auf. Die westlichen Mächte verstanden es, aus den Söldnern der SS, der SA und der Wehrmacht Armeen aufzubauen, um den Kampf gegen den Kommunismus in aller Intensität weiter zu führen.

Letztlich ist es aber auch gelungen, einen real existierenden Sozialismus in die Welt zu tragen, der dem barbarischen Kriegsstreiben des Kapitalismus Einhalt gebieten konnte. Auch das lehrt und der 8. Mai als Tag der Befreiung – der Kampf für eine bessere Gesellschaft, eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung, ohne Krieg und produziertem Elend ist möglich. Sie muss erkämpft mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen! Mit den Mitteln der internationalen Solidarität, des Klassenkampfes und dem unermüdlichen Kampf der Revolutionäre weltweit ist eine neue Welt möglich – eine Welt des Sozialismus!

Wir stehen heutzutage wieder an einem entscheidenden Punkt der Geschichte: Entscheiden wir uns für das weitere Fortbestehen des Kapitalismus, vergessen wir all diejenigen Opfer, die mit ihrem Leben für eine bessere Gesellschaft bezahlt haben. Erinnern wir uns an den Schwur von Buchenwald „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Und das ist nach 75 Jahren kapitalistischer Ausbeutung, Unterdrückung und Krieg unser erklärtes Ziel!

In diesem Sinne: Hoch die Internationale Solidarität!

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