Am heutigen Tag gingen in mindestens 8 Städten zahlreiche Menschen unter dem #Profite pflegen keine Menschen auf die Straßen, um die Forderungen nach einem solidarischen Gesundheitswesen laut werden zu lassen. Bundesweit mobilisierten breite Gesundheits- und Pflegebündnisse zu gemeinsamen Protestaktionen um auf die aktuellen Missstände im Gesundheitssystem aufmerksam zu machen. Wir schlossen uns diesem bundesweiten Protest an und organisierten eine Kundgebung in der Magdeburger Innenstadt, während dessen wir hunderte Flugblätter verteilen konnten und viele Diskussionen und Gespräche mit den Passant*innen führen konnten. Die verschiedenen Redebeiträge kritisierten vor allem die derzeitige Profitmaximierungen in den deutschen Krankenhäusern aufgrund der Fallpauschale, den sog DRG´S. Während den Arbeiter*innen des Gesundheitswesen mit Applaus und Klatschen gedankt wird, erschweren politische Rahmenbedingungen die Arbeitssituation vieler Arbeiter*innen.
Heike, Mitglied von Zusammen Kämpfen und Mitorganisatorin der Kundgebung, äußerte:
„Gesundheit geht uns alle etwas an! So sollte es in der Realität aussehen. Doch in der Wirklichkeit haben wir ein Zweiklassen-System in der medizinischen Versorgung und eine Gesundheitspolitik, in der der Profit grundsätzlich an erster Stelle steht. In solch einem System wird eine menschen- und bedarfsgerechte Versorgung von Allen, in der es um die Bedürfnisse und Interessen der Patient*innen geht, niemals möglich sein.“
Hinzu kommen die alltäglichen Belastungen der Arbeiter*innen: Personalmangel, prekäre Beschäftigungsverhältnisse, unbezahlte Überstunden und psychische sowie körperliche Schäden wie z.B. Burn-Out sind zum Alltag in der Branche geworden.
Darüber hinaus gab es noch persönliche Stellungnahmen von Mitarbeiter*innen aus Krankenhäusern und Pflegeberufen, die ihre ganz eigenen Erfahrungen in dem profitorientierten Gesundheitssystem schilderten und so besuchte uns auch eine Vertreterin eines Pflegedienstes, welche ihre Belegschaft repräsentierte.
Für uns war die Kundgebung der Auftakt einer Aktionsreihe. Bereits für den 27. Juni 2020 möchten wir euch zu einem gemeinsamen Filmabend einladen. Gezeigt wird der Film „Der marktgerechte Patient“. Eine Woche später, am 03.07.2020 begrüßen wir euch zur Veranstaltung „Profite über Menschenleben? Keine Geschäfte mit unserer Gesundheit!“ Nadja Rakowitz, Geschäftsführerin des Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte und Mitglied im Bündnis Krankenhaus statt Fabrik, beleuchtet die Hintergründe des Gesundheitswesen und macht die Kritik einer kapitalistisch organisierten Gesundheitsversorgung deutlich. Sie wird uns aber ebenso Einblicke in erfolgreiche Kämpfe von Beschäftigten in Krankenhäusern geben und von den ersten Erfolgen berichten.
In diesem Sinne:
Keine Profite mit unserer Gesundheit!
Für die Vergesellschaftung des Gesundheitswesen!
Hoch die internationale Solidarität!