Wie jedes Jahr ist der 3. Oktober für uns kein Grund zum feiern, sondern ein Grund unseren Widerstand auf die Straße zu tragen.
03.10.23 // 14 Uhr // Olvenstedter Platz Magdeburg
In der Nacht des 9. Novembers passierten die ersten Autos die innerdeutsche Grenze ohne Grenzkontrollen. In vielen Menschen weckte dies Nacht große Hoffnung und Euphorie. Doch seit der Grenzöffnung und dem anschließenden Zerfall der DDR hat sich bei uns im Osten vieles so verändert, wie wir es eigentlich gar nicht wollen. Uns Ostdeutschen wurde die Identität geraubt, wir mussten uns anhören, dass all unsere Arbeit nichts wert gewesen war und unser Leben komplett neu orientieren. Unsere Betrieben gingen pleite, Volkseigentum wurde gestohlen, die Treuhand hat uns ausgeraubt und letztendlich bleibt heute für uns vor Ort oft nur Perspektivlosigkeit, Massenarbeitslosigkeit und der Billiglohnsektor. Sachsen-Anhalt ist das ärmste Bundesland der BRD. Unsere Arbeitslosenquote liegt hier ständig über dem deutschlandweiten Durchschnitt. Meckerte man früher noch über den Mangel an Südfrüchten, schmeißen die Frozen Konzerne heute Unmengen an Essen, das einmal durch die ganze Welt gejettet ist, weg. Genau das Essen, was wir uns dank Inflation längst nicht mehr leisten können. Sind wir doch für Reisefreiheit, ist es heute so, dass sich die meisten Menschen eh gar keinen Urlaub mehr – GESCHWEIGE DENN EINEN AUßERHALB DEUTSCHLANDS – leisten können. Wird durch die BRD immer wieder die Stasi als größtes Problem in der DDR dargestellt, so gibt man heute durch Handy, Alexa und Kartenzahlung seine persönlichsten Details gern preis. Überall im öffentlichen Raum sind Kameras, in sogenannten „Waffenverbotszonen“ darf uns die Polizei bis auf die Unterhose kontrollieren. Der gläserne Mensch im Kapitalismus! Wir Kinder, Jugendliche, Arbeitslose, Arbeiterinnen und Arbeiter, Frauen, Studentinnen, Rentner, Gefangene und Schüler, wir spüren die 33 Jahre Abbau Ost bis heute am eigenen Leib. Ein Leben im Kapitalismus bringt für uns genau das, was uns Vordenker wie Marx prophezeit haben: Kulturverfall, Kriminalität, Armut, Krieg und Einsamkeit.
Deshalb sagen wir am 03. Oktober 2023 ab 14 Uhr auf dem Olvi: Gegen die Diktatur der Banken und Konzerne! Frieden, Freiheit, Sozialismus