Bereits seit der Annexion der DDR hat sich in Magdeburg eine handlungsfähige Neonaziszene breit gemacht. Fünf Menschen wurden seit der sogenannten Wende durch neofaschistische Schläger ermordet. Über 600 Faschisten nahmen allein in diesem Jahr an einer Demonstration teil, in dessen Rahmen deutsche Täter zu Opfern umgedeutet wurden.
Antifaschistische Gruppen rufen dazu auf, den neuerlichen Aufmarsch der Faschisten zu verhindern. »Egal in welcher Form die Faschisten auftreten, ob als ›Autonome Nationalisten‹, als NPD-Gesocks oder als Schreibtischtäter, die der Abschiebung von Migranten eine rechtliche Grundlage geben, es gilt, diesen Personen immer und offensiv entgegenzutreten«, so eine Sprecherin der antifaschistischen Gruppe »Zusammen Kämpfen« am Montag gegenüber „junge Welt“.
Die Antifaschisten haben den Januar zu einem antifaschistischen Aktionsmonat ausgerufen. So sind unter anderem Veranstaltungen mit Professor Ludwig Elm und jungeWelt-Autor Kurt Pätzold zu den Themen »Deutscher Konservativismus« und über den Zusammenhang von Faschismus und Kapital geplant. Anfang Februar wollen die Antifaschisten an Frank Böttcher erinnern (8.2.10, 15Uhr, Westfriedhof, Gr. Diesdorfer Str. 160, Magdeburg. Der Punk war am 8. Februar 1997 im Magdeburger Stadtteil Olvenstedt von Neonais ermordet worden.