Am 19.12.2000 stürmten die türkische Polizei und das Militär zeitgleich ca.20 Gefängnisse, um den Hungerstreik der politischen Gefangenen und somit Ihren Widerstand zu brechen. Die Operation wurde voller Zynismus „Hayata dönüs operasyonu „zurück zum Leben holen“ genannt. DieGefangenen befanden sich zuvor wochenlang in einem Hungerstreik einige von Ihnen hatten den Hungerstreik feriwillig in einen Todesfasten umgewandelt. Viele politische Insassen befanden sich zu dem Zeitpunkt seit mehr als 200 Tagen im Hungerstreik, um gegen die Verlegung in die sogenannten „F Typ“ Gefängnisse zu protestieren.
Ziel war es den politischen Gefangenen Ihr Recht zu nehmen, in Gemeinschaftszellen bei Ihren GenossenInnen zu bleiben. Um eine einen Riegel davor schieben, dass diese soziale Bidingungen hinter den Gittern entstehen können wurde diese Operation seitens der türk. Faschistischen Regierung ausgeübt! Die Zellen des „Typs F“ waren so konzipiert, dass für eine Person bzw. drei Personen Platz in einer Zelle waren. Um sich eine Vorstellung davon zu machen wir groß die Zellen sind: Zelle für eine Person 1,5 qm Zelle für 3 Personen 10-15qm. Die Isololationshaft bedeutete für die Insassen systematische Folter, Übergriffe, Vergewaltigung usw.
Bei diesem Massaker starben über 32 politische Insassen und die Anzahl der Verletzten ging in die Hunderte. Der damalige Ministerpräsident Bülent Ecevit sprach von „die Terroristen vor ihrem eigenen Terror zu schützen“ in dem man die Gefängnisse stürmt und dabei auf Menschen schießt und sie bei lebendigem Leib in Brand setzt! Es wurden Methoden während dieses Angriffs angewendet wie z-B. Töten durch Flammenwerfer, Maschienengewehre, diversen Gasbomben die von Verbrennung bis zu Verätzung (schmelzen) der Haut führten, Schläge und Tritte auf Insassen die mehr als 200 Tage lang nichts gegessen hatten bis hin zu gezielten Hinrichtungen die als Selbstschutz dargestellt wurden.
Dieser Angriff blieb jedoch nicht ohne eine Gegenwehr. Die Insassen verschiedener revolutionären Organisationen, Parteien kämpften und wehrten sich gemeinsam in dem sie Barrikaden gebaut hatten, Zelle für Zelle mit den Angreifen kämpfen mittels Holzstangen, Möbel, Gläsern, Steinen, selbst gemachten Waffen (Steinschleuder und diverse anderen SAchen). In einigen Gefängnissen dauerte der Widerstand weit mehr als 4 Tage, so dass die Schlägertruppen der türkischen Regierung nicht zu den Insassen gelangten.
AUF DER SEITE GIBT ES EINE KURZE DOKU ÜBER DAS MASSAKER!
http://adghyouth.wordpress.com/2010/12/18/19-aralik-dhf-videosu-2010/
http://de.indymedia.org/2009/10/264568.shtml
Türkei: Güler Zere lacht nicht mehr
http://de.indymedia.org/2010/05/280655.shtml
http://political-prisoners.net/home.php?lang=de
Sehr lesenswert zum Thema ist das Buch von Peter Nowak
Bei lebendigem Leib
Von Stammheim zu den F-Typ-Zellen. Gefängnissystem und Gefangenenwiderstand in der Türkei
Cover: Bei lebendigem Leib
Unrast Verlag, Münster 2001
ISBN-10 3897710080
ISBN-13 9783897710085