Freiheit für Marian Price

„Politischer Widerspruch wird nicht akzeptiert“, so kommentierte die bekannte irische Bürgerrechtsaktivistin Bernadette McAliskey kürzlich, die nun schon seit über 300 Tagen andauernde Internierung von Marion Price.

Marion Price saß seit 1973, wegen ihrer Aktivitäten für die IRA in britischen Gefängnissen. Während dieser Zeit beteiligte sie sich aktiv am Hungerstreik der IRA Gefangenen und wurde über 200mal zwangsernährt. 1980 wurde sie, kurz vor ihrem Tode stehend, begnadigt und aus der Haft entlassen. Das zwischen der britischen Regierung und ihren früheren Genossen abgeschlossene, sogenannte „Karfreitagsabkommen“ wollte sie nicht unterstützen und engagiert sich seit dem im 32 County Sovereignty Movement für ein unabhängiges, sozialistisches Irland.

Im Mai 2011 verhaftete die nordirische Polizei Marion Price erneut. Am 16.05.2011 entließ ein Gericht sie jedoch gegen Kaution. Diese Entscheidung eines nordirischen Gerichts wurde jedoch umgehend, von dem für Nordirland zuständigen Staatssekretär Owen Paterson mit der Begründung kassiert, dass Marion Price eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit darstelle. Seit dieser Zeit wurde Marion Price, ohne Chance auf gerichtliche Überprüfung, als einzige weibliche Gefangene im britischen Hochsicherheitsgefängnis Maghaberry interniert. Andauernde Isolationshaft haben, zusammen mit den durch Hungerstreik und Zwangsernährung hervorgerufenen gesundheitlichen Vorschädigungen, der Gesundheit von Marion Price schweren Schaden zugefügt. Gefängnisärzte bescheinigten ihr unlängst ihre Prozessunfähigkeit.

Obwohl sie seit kurzem ins Gefängnis Krankenhaus von Hydebank Wood verlegt wurde, befindet sie sich weiterhin in Einzelhaft und ihr gesundheitlicher Zustand verschlechtert sich von Tag zu Tag. Die Begnadigungsurkunde von 1980 ist übrigens, nach Auskunft der britischen Justizbehörde, nicht mehr auffindbar.

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