Ärzte und Medikamente ins Kriegsgebiet unterwegs. Unterstützung aus Caracas für Beschluss des UN-Menschenrechtsrates
Von Maxim Graubner
amerika21.de
Venezuela schickt humanitäre Hilfe nach Gaza
Demonstranten in Beirut schwenken die venezolanische Flagge
Genf/Caracas/Amman. Der UN-Menschenrechtsrat hat am Montag auf einer Sondersitzung in Genf die israelische Militäroperation in Gaza verurteilt und einen sofortigen Stopp der Kampfhandlungen gefordert. Zuvor hatte als Gast auch der venezolanische Vertreter bei den Vereinten Nationen, Juan Arias, in einer Rede vor dem Gremium für einen entsprechenden Beschluss geworben. In der mehrheitlich angenommenen Resolution des Menschenrechtsrates werden Israel grobe Menschenrechtsverletzungen und die systematische Zerstörung der palästinensischen Infrastruktur vorgeworfen. Von der Hamas wird ein Ende des Raketenbeschusses verlangt.
In der venezolanischen Hauptstadt Caracas startete unterdessen ein Transport-Flugzeug mit Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung in Gaza. Die Militärmaschine war mit über einem dutzend Tonnen Medikamenten und medizinischem Material in Richtung der ägyptischen Hauptstadt Kairo aufgebrochen. Die Hilfsgüter müssen von dort auf dem Landweg nach Gaza gebracht werden. In den nächsten Tagen sollen bis zu 80 Tonnen Lebensmittel folgen, berichten venezolanische Medien. Auch venezolanische Ärzte befänden sich bereits auf dem Weg in das Kriegsgebiet.
Auf Demonstrationen in der arabischen Welt gegen die israelische Invasion in Gaza wurde die venezolanische Solidarität gewürdigt. Es wurden venezolanische Fahnen geschwenkt und dem Präsidenten Hugo Chávez für dessen Unterstützung gedankt. Chávez sei der einzige Revolutionär in dieser Zeit der Tyrannei, stand laut Agenturübersetzung auf dem Plakat eines Demonstranten.
In der vergangenen Woche hatte Venezuela als einziges nichtarabisches Land die diplomatischen Beziehungen zu Israel abgebrochen. Nun hat nach Mauretanien auch Jordanien am Montag seinen Botschafter aus Tel Aviv zurückgerufen. Neben Ägypten unterhalten aus der arabischen Welt nur diese beiden Staaten überhaupt diplomatische Beziehungen mit Israel.