Bereitet Polizei der AKP neues Massaker vor?
Seit heute früh um 5.00 Uhr werden sämtliche Viertel in Istanbul von der Polizei umstellt. Es handelt sich nach bisherigen Informationen um Okmeydani, Kücükarmutlu, Alibeyköy, Gazi Mahallesi, Yenibosna, Ikitelli, Bagcilar und Esenler.
Die AKP ist durch die gezielten Morde ihrer Polizeikräfte an der Protestbewegung und nicht zuletzt aufgrund des „Gruben-Massakers“ in Soma mit 307 bestätigten Toten in Bedrängnis gekommen. Der Widerstand und die Rufe nach Gerechtigkeit und Verurteilung der Verantwortlichen wird vermehrter Gewalt und Eskalation beantwortet.
Die ganze Welt ist mittlerweile Zeuge der Brutalität und Volksfeindlichkeit der AKP-Regierung unter ihrem Ministerpräsidenten Tayyip Erdogan geworden. Seit Beginn ihrer Regierungszeit hat sich die Lage für den Großteil der Bevölkerung massiv verschlechtert. Gefängnisse sind überfüllt mit Regierungskritikern, Folter und politische Morde gehören mittlerweile schon fast zum Alltag.
Doch auch der Widerstand in der Bevölkerung ist gewachsen. Seit Beginn der Gezi-Proteste im vergangenen Jahr wurden 11 Oppositionelle getötet, ganz zu Schweigen von dem Unglück im Bergwerk Soma mit 307 bestätigten Toten, welches eine völlig vorhersehbare Katastrophe war.
Die Schuld, die die AKP auf sich geladen hat ist groß. Diese versucht sie nun durch massive Gewalt und Repression gegenüber den organisierten Kräften in der Bevölkerung abzuwenden. Ob sie damit davonkommt, ihre skrupellose Politik gegenüber der Opposition fortzusetzen, ohne die Verantwortlichen der Justiz zu übergeben ist fraglich. So aufgeheizt wie das Klima derzeit ist, und so sehr wie die AKP ihr Gesicht im In- und Ausland verloren hat…
Bei einer heute früh durchgeführten großangelegten Polizeioperation wurden erneut sämtliche Stadtvierteln Istanbuls in Kriegszustand versetzt.
Um 5.00 Uhr früh wurde auch das Lokal der Jugendföderation in Okmeydani von Hundertschaften der Polizei gestürmt. Die Mitglieder dieser Jugendorganisation befinden sich seit Tagen und Wochen auf der Straße, fordern bei Boykotten an Universitäten und Gymnasien Gerechtigkeit für Berkin Elvan. Auch der Verein für Rechte und Freiheiten in Okmeydani gehört zu jenen, die der AKP ein Dorn im Auge sind.
Die Polizei ist mit Gewalt in das Gebäude der Jugendföderation eingedrungen und es kam nach unseren Informationen zu mehreren Festnahmen.
Auch Mitlglieder der Gefangenenangehörigenorganisation TAYAD sind von der Razzia betroffen. Ihr ungebrochener Kampf für die Rechte der politischen und kranken Gefangenen, gegen die Folter und Ermordung von Revolutionären ist der AKP nicht wohlgesinnnt.
Okmeydani ist seit je her ein Ort, an dem linke Bewegungen Alternativen zu dem ausbeutenden und menschenverachtenden System suchen. Angefangen von Bildungsproblemen der Jugend bishin zu Kunst und Kultur. Auch die beliebte Band Grup Yorum hat ihr Kulturzentrum in diesem Viertel. Und nicht zuletzt ist Berkin Elvan in Okmeydani aufgewachsen.
Auch Kücük Armutlu, das sich seit heute früh unter Polizeibelagerung befindet, hat eine lange Widertandstradition. Zuletzt haben engagierte Ingenieure und Architekten einen eigenen Volksgarten für die Bevölkerung errichtet. Windturbinen wurden ebenfalls an Häusern angebracht, um der verarmten Bevölkerung eine Alternative zu bieten. Und was noch wichtiger ist, der Kampf gegen Bandenkriminalität und Drogenhandel im Viertel wird dort von Revolutionären massiv bekämpft, während die Polizei diese duldet und sogar gegen die empörte Bevölkerung verteidigt.
Wieviele Personen auch heute unter Folter festgenommen und verhaftet oder gar ermordet werden, die AKP wird dieses Unrecht und ihre Gewalt nicht für immer fortsetzen können. Denn mit jedem Tag und mit jeder Stunde schafft sie sich neue Feinde!
Schluss mit der Polizeigewalt und den Massakern der AKP-Regierung!