Offensiv gegen faschistischen Terror!

Hiermit rufen wir euch auf an der antifaschistischen Demo, am Freitag um 19 Uhr ab Innenministerium Magdeburg, teilzunehmen!

Am 13.7.2020, gegen 00:15 zündeten offenbar Faschisten wieder einmal ein bewohntes Haus in Magdeburg an. Der Brandanschlag galt einer Shishabar auf der Halberstädter Straße, die sich in einem Wohnhaus befindet. Nur durch die Warnung durch einen Rauchmelder und das schnelle Eintreffen der Feuerwehr konnten alle BewohnerInnen gerettet werden. Alle Wohnungen sind nach dem Brand unbewohnbar und auch die Shishabar wurde zerstört.

An die Eingangstür des Hauses wurde von den Tätern mit schwarzer Farbe „Ausländer Raus “ geschmiert. Somit scheint die Motivation mehr als offensichtlich zu sein. Nicht aber für die Cops, sie wollen explizit auch anderen Spuren wie bspw. „Streitigkeiten innerhalb der Shishabar-Szene “ nachgehen. Das ist seit 2016 nun bereits mindestens das dritte Mal, dass Faschisten bewohnte Häuser in Magdeburg angezündet haben.

Am 14.11.2016 zündeten Unbekannte in Magdeburg-Neustadt in der Klosterwuhne das Solarium eines Syrers an. An der Fassade des abgebrannten Geschäfts prangte ein Hakenkreuz und der Schriftzug „Raus“. Die 33 AnwohnerInnen aus den betroffenen Eingangsbereichen der Klosterwuhne 2 und 4 konnten unverletzt evakuiert werden. Das Solarium wurde völlig zerstört.

Am 18.02.2019 gab es in der Bertolt-Brecht-Straße einen Brandanschlag auf die Wohnung sowie das Auto einer vierköpfigen Syrischen Familie. Die Wohnung befand sich in einem zehnstöckigen Plattenbau. Beim Eintreffen der Feuerwehr brannten ein Teil des Schlafzimmers und ein Balkon im Erdgeschoss. Auch hier konnten die Familie und alle BewohnerInnen des Hauses gerettet werden Der Skoda der Familie auf der Straße vor der Wohnung, brannte ebenfalls komplett aus. Die Polizei ermittelte lange Zeit im Umfeld der Familie anstatt im Nazimilieu – bis heute ohne Erfolg.

Der Brandanschlag auf die Shisha-Bar ist somit als Teil einer Anschlagsserie von Faschisten zu betrachten. Dabei sind den Tätern Menschenleben völlig egal und Tote sogar gezielt einkalkuliert. Denn ein Brandanschlag auf ein Wohnhaus ist nichts anderes als versuchter Mord.

Das Stadtviertel Magdeburg-Sudenburg ist eine Neonazihochburg. In unmittelbarer Nähe des Anschlagsortes befindet sich der Thor-Steinar-Laden „Narvik“. Ebenfalls fußläufig ist die Halber85. Dort finden seit Jahren immer wieder größere, bundesweite Events von AfD und anderen Faschisten (COMPACT-Magazin, ‚Institut für Staatspolitik‘) statt. Ein ansässiges AfD-Büro schloss erst vor kurzem nach andauernder antifaschistischer Intervention.

Staat & Nazis Hand in Hand

Der Brandanschlag auf eine Shishabar weckt nach dem feigen faschistischen Anschlag in Hanau fürchterliche Assoziationen. Dort hatte ein faschistischer Mörder neun Menschen in einer Shishabar ermordet, bevor er seine Mutter und sich selbst tötete. Ein weltweit bekannt gewordener Amoklauf eines Faschisten geschah auch letztes Jahr in Halle. Dort hatte Stephan B. am 9. Oktober 2019 – an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag – versucht, ein Massaker anzurichten. Seine Mordlust und seine Ideologie forderten zwei Todesopfer.

Nicht erst seit den Mordtaten des NSU, der Aufdeckung der Mordpläne von Gruppe Freital, Gruppe S und des Hannibal-Netzwerkes, den Waffenfunden bei Angehörigen von Militär und Spezialkräften der Polizei und den Morden in Hanau, München oder Halle ist klar, dass deutsche Behörden ein Teil des Problems und nicht der Lösung sind. Zulange wurde von der Polizei in Richtung „Shishabarszene“ ermittelt oder ein „religiöser Hintergrund“ vermutet, einfach nur weil die Opfer MuslimInnen waren. Nazistrukturen werden hingegen durch den Verfassungsschutz gedeckt und gefördert.

Zu den drei Brandanschlägen in Magdeburg wurden bis heute keine Täter ermittelt. Das heißt, das Risiko, dass beim nächsten Anschlag auf ein Wohnhaus jemand stirbt, ist mehr als real. Sich im Kampf gegen Nazis auf den Staat zu verlassen kann somit einem Todesurteil gleichkommen.

Deswegen:

Den antifaschistischen Selbstschutz organisieren!
Offensiv gegen faschistischen Terror!

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