Heraus zum 8.März 2021

Ein Zusammenhang von Frauen aus Stadtfeld-Ost organisiert zum diesjährigen 8.März wieder eine Kundgebung auf dem Olvenstedter Platz. Folgend teilen wir ihren Aufruf und rufen ebenso zur Teilnahme auf:

8.März 2021, 15.30 Uhr // Kundgebung zum Frauenkampftag // Olvenstedter Platz MD

Aufruf: Wir (be)kriegen die Krise! Heraus zum Frauenkampftag! Die Corona-Pandemie zeigt nun einmal mehr und auch deutlich, welche Kämpfe Frauen zu führen haben: Der Abwasch bleibt liegen, weil die Kinder zu Hause betreut werden und auch der Wocheneinkauf muss noch vor der nächsten Schicht erledigt werden. Das Geld ist dabei aufgrund von Kurzarbeit so knapp wie nie. Wenn es so weiter geht, reicht es bald nicht mehr für die Miete.

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Erinnerungen an Magdeburger Widerstandskämpferinnen #3

Wir wollen anlässlich des Internationalen Frauenkampftages am 8. März an Magdeburger Frauen erinnern, die als aktive Kommunistinnen gegen die aufkommende faschistische Gefahr und für die Sache der Arbeiterklasse und der Frauen kämpften.

Anna Ebert (1889-1947)

Anna Ebert stand in Magdeburg an der Spitze derjenigen, die gegen die faschistische Gefahr kämpften. Am 31. August 1889 wurde Anna Ebert in Magdeburg geboren. 1921 wurde sie Mitglied der KPD, später Mitglied der Bezirksleitung Magdeburg-Anhalt der KPD. 1925 war sie Teilnehmerin an der Gründungskonferenz des Roten Frauen- und Mädchenbundes. Im Jahre 1929 wurde Anna Ebert als Abgeordnete der Stadt Magdeburg ins Stadtparlament gewählt. Sie war jahrelang Gauleiterin des Roten Frauen- und Mädchenbundes und eine der populärsten Rednerinnen in Frauenversammlungen im Bezirk Magdeburg-Anhalt. Im Jahre 1929 wurde sie als Vertreterin des Bezirkes Magdeburg Delegierte des Reichsparteitags. Als Mitglied der Magdeburger Stadtverordnetenversammlung von 1929 bis 1933 vertrat sie auf diesem Forum die Interessen der Frauen. Im Jahre 1933 wurde sie als eine der ersten Magdeburger Frauen von den faschistischen Schergen verhaftet und ins .,Hufeisen“ – Hauptrevier auf dem damaligen Breiten Weg – gebracht und im Jahre 1939 ins Lager Ravensbrück. 1945, nach der Befreiung vom Hitlerfaschismus durch die Sowjetarmee, gehörte sie zu den Aktivisten der ersten Stunde. Im Stadtteil Magdeburg-Ost stand sie sofort mit an erster Stelle, als es galt, mit Hilfe der SMA demokratische Selbstverwaltungsorgane aufzubauen. Anna Ebert wurde mit der Leitung des Fürsorgeamtes der gesamten Stadt betraut. Die Lange Brücke wurde 1948 ihr zur Ehre in „Anna-Ebert-Brücke“ umbenannt.

Biografie aus: Kommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung bei der Stadtleitung Magdeburg der SED (Hrsg.): Kurzbiographien Magdeburger Widerstandskämpfer

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Erinnerungen an Magdeburger Widerstandskämpferinnen #2

Wir wollen anlässlich des Internationalen Frauenkampftages am 8. März an Magdeburger Frauen erinnern, die als aktive Kommunistinnen gegen die aufkommende faschistische Gefahr und für die Sache der Arbeiterklasse und der Frauen kämpften.

Maria Kühne (1885-1947)

Sie war eine der mutigsten und aktivsten Kämpferinnen gegen den Faschismus. Marieehen (unter diesem Namen ist sie allgemein bekannt gewesen) Kühne, geb. Koch, war eine aktive Kämpferin gegen den Faschismus. Sie wurde am 25. Dezember 1885 in Barleben geboren. Nach dem 1. Weltkrieg wurde sie Mitglied der USPD und im Jahre 1920 der KPD. 1929 wurde Maria Kühne Mitglied des Roten Frauen- und Mädchenbundes, einer Organisation der KPD, in der die Genossinnen vertreten waren. Bis zur Machtergreifung des Faschismus 1933 leistete sie aktiv Aufklärungsarbeit unter der werktätigen Bevölkerung, besonders unter den Frauen Magdeburgs. Der Wirkungskreis der Genossin Kühne war der Stadtteil Alte Neustadt, wo sie Mitglied der Widerstandsgruppe Müller-Kühne war und illegale Schriften der KPD, insbesondere die „Tribüne“, verteilte. Am 11. August 1934 wurde sie zur Untersuchungshaft ins Gefängnis Magdeburg gebracht, wo man ihr die Anklageschrift vom 13. Oktober 1934 vorlegte und sie wegen “hochverräterischer Unternehmen“, z. B. die Verfassung des Deutschen Reiches mit Gewalt ändern zu wollen, zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilte. Die Haftzeit verbüßte sie in den Frauenzuchthäusern Jauer und Waldheim. Im Jahre 1945, gleich nach der Zerschlagung des Hitlerfaschismus, nahm Maria Kühne wieder am Parteileben teil. Aktiv arbeitete sie an der Vereinigung der beiden Arbeiterparteien und am demokratischen Neuaufbau mit.

Biografie aus: Kommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung bei der Stadtleitung Magdeburg der SED (Hrsg.): Kurzbiographien Magdeburger Widerstandskämpfer

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Erinnerungen an Magdeburger Widerstandskämpferinnen #1

Wir wollen anlässlich des Internationalen Frauenkampftages am 8. März an Magdeburger Frauen erinnern, die als aktive Kommunistinnen gegen die aufkommende faschistische Gefahr und für die Sache der Arbeiterklasse und der Frauen kämpften.

Elli Brandt (1896-1959)

Elli Brandt stand an der Spitze der Frauen Magdeburgs, wenn es galt, für die Interessen der Arbeiterklasse zu kämpfen. Elli Brandt, geborene Mittelstädt, wurde am 25. Oktober 1896 in Magdeburg geboren.1923 wurde sie Mitglied der KPD. Während der Streiks der Magdeburger Metallarbeiter in den zwanziger Jahren verteilte sie Flugblätter und sammelte im Rahmen der Internationalen Arbeiterhilfe Lebensmittel für streikende Arbeiter. Elli Brandt führte die Buckauer Frauen an, als sie auf dem Thiemplatz und Alten Markt Hungermärsche durchführten. Sie war es auch, die den braunen SA-Schlägern mit vielen anderen Kommunisten die Straßen zum Stadtteil Buckau versperrte. Sie stand oftmals bis in die späten Nachtstunden auf diesem Posten. Entschlossen beteiligte sie sich mit ihrem Ehemann, Paul Brandt, gleich nach der Machtergreifung durch den Faschismus am illegalen Widerstandskampf. Am 17. August 1933 wurde sie verhaftet. Der Grund der gegen sie erhobenen Anklage war die Verteilung von illegalen Schriften gemeinsam mit Kommunisten aus Burg. Bis zum 28. Oktober 1933 behielt man sie in Untersuchungshaft. 1934 wurde sie zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Als 1945 der demokratische Neuaufbau begann, gehörte sie zu den Aktivisten der ersten Stunde. Elli Brandt zählte in Buckau zu denen, die den Antifaschistischen Frauenausschuß organisierten. Sie richtete in den Magdeburger Stadtteilen die ersten Nähstuben mit ein, um die größte Not der Bevölkerung zu lindern. 1946 wurde sie Mitglied der Stadtverordnetenversammlung, 1948 Abgeordnete des Provinziallandtages Sachsen-Anhalt und 1949 Mitglied der Länderkammer. Für ihre unermüdliche Tätigkeit zeichnete man sie 1959 anläßlich des 10jährigen Bestehens der Deutschen Demokratischen Republik mit der Ehrennadel des Nationalrates aus.

Biografie aus: Kommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung bei der Stadtleitung Magdeburg der SED (Hrsg.): Kurzbiographien Magdeburger Widerstandskämpfer

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Die „Bunte-Verdränger-Butze“

Die „Bunte-Verdränger-Butze“

Verdrängung in Stadtfeld mit sozial-ökologischem Anstrich

Gentrifizierung ist die Aufwertung eines Stadtteils bei gleichzeitiger Verdrängung derjenigen Menschen, die sich die steigenden Mieten nicht mehr leisten können. Im letzten Jahr berichteten wir darüber, wie Aufwertung nicht ausschließlich von großen Immobilienfirmen vorangetrieben wird. Mittlerweile sind es auch zunehmend Angehörige der sogenannten „grünen Mittelschicht“, die bei dieser Verdrängung aktiv mitmischen. [1]

Bereits im letzten Jahr kaufte eine Gruppe „alternativer“ Menschen das Eck-Haus in der Hans-Löscher- Str./Ecke Anna-Str. in Stadtfeld Ost, um „umweltverträglichen und gleichzeitig sozialen wie günstigen Wohnraum [zu] schaffen“. Unter den KäuferInnen befinden sich u.a. ein Angestellter des Finanzministeriums und „selbstständiger Berater“, eine „Windelfreiberaterin“, die „Leiterin technische Entwicklung in einem mittelständischen Unternehmen“ sowie die EigentümerInnen von „Frau Ernas loser Lebensmittelpunkt“ in Stadtfeld Ost. Beratend zur Seite steht ihnen außerdem Emanuel Fischer, Referent für die Fraktion der Grünen im Landtag. Sie nennen sich selbst und das Haus „Bunte Butze“. [2]

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