Leider brennend aktuell sind die Aktionen der Friedensbewegung an diesem Wochenende aus Anlass des Antikriegstages (Jahrestag des Überfalls von Hitlerdeutschland auf Polen) sowie die für den 20. September geplante Großdemonstration in Berlin für einen Abzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan geworden. Erst Krieg und Krise im Kaukasus, und nun die Nachricht, dass offenbar deutsche Bundeswehrsoldaten zwei Kinder und eine Frau in Afghanistan getötet haben.
Bei einem Zwischenfall nahe der Stadt Kundus starben an einer Straßensperre von deutschen und afghanischen Sicherheitskräften eine Frau und zwei Kinder, die in einem Auto auf den Kontrollpunkt zufuhren. Zwei weitere Kinder wurden verletzt. Die Bundeswehr teilte im Internet mit: „Nach derzeitigen Informationen wurden am Tatort Spuren gefunden, die die Vermutung nahe legen, dass die Schüsse auf das Fahrzeug aus deutschen Waffen abgegeben worden sind. Ob auch von anderer Seite auf das Fahrzeug geschossen wurde, ist noch nicht abschließend geklärt.“
Weiter hieß es: „Es gibt zurzeit keinen Grund, den deutschen Soldaten einen Vorwurf zu machen.“ Die Staatsanwaltschaft Potsdam habe über das Einsatzführungskommando der Bundeswehr von dem Zwischenfall Kenntnis erhalten und routinemäßig ein Verfahren eingeleitet.
Also alles Routine?
Politiker der Grünen und der Partei Die Linke haben die sofortige Beendigung des Einsatzes gefordert. „Deutschland muss die Bundeswehr aus Afghanistan abziehen“, forderte der Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Gregor Gysi. Der stellvertretende Grünen-Fraktionschef Christian Ströbele sagte, die Beteiligung deutscher Soldaten an der offensiven Kriegsführung müsse sofort gestoppt werden. Der Vorfall zeige, wie katastrophal die Lage in Afghanistan sei. Die Hoffnungen auf einen militärischen Strategiewechsel hätten sich nicht erfüllt.
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