Am gestrigen Mittwoch fand der bundesweite Aktionstag der Kampagne „Bildungsblockaden einreißen“ statt an dem es in rund 40 Städten Aktionen gab.
Ein erstes Resumee.
( http://www.schulaction.org)
Die Politik ließ sich nicht lange bitte und reagierte.
Kanzlerin Angela Merkel rief die Bildungsrepublik aus, besichtigte Bildungseinrichtungen in ganz Deutschland und versammelte die Ministerpräsidenten und Kultusminister der Länder zum Bildungsgipfel in Dresden am 22.Oktober.
1 1/2 Wochen zuvor bereits fand in der Technischen Universität Berlin die Konferenz der basisdemokratischen Schülerkampagne statt, auf der über die Inhalte der Proteste gesprochen wurden. Wie bereits im Mai und Juni verständigte man sich auf die zentralen Forderungen der Abschaffung des 3-gliedrigen Schulsystems, mehr Lehrer und kleinere Klassen, Abschaffung des 12-klassigen Turbo-Abiturs und die Rücknahme von Schul-und Büchergeldern.
Zum 12.November mobilisierten die Aktivisten also zu Protestaktionen, die in rund 40 Städten der BRD stattfanden und bundesweit über 100.000 Menschen auf die Straßen brachten.
In einigen Städten beteiligten sich auch GEW und Ver.Di, sowie Studierende an den Demonstrationen. Die größten Aufzüge gab es in Braunschweig(10.000), Hannover(8.500), Berlin(8.000), Stuttgart(8.000) und Bremen(7.000), aber auch Aufzüge in eher kleineren Städten, wie Rostock(5.000), Lüneburg(5.000), Bonn(5.000), Kiel(4.500) und Oldenburg(4.000) wussten mit erstaunlich hohen Zahlen auf zu warten. In Berlin organisierte ein Bündnis der Antifaschistischen Revolutionären Aktion Berlin, der Antifaschistischen Initiative Reinickendorf und der Autonomen Revolutionären Gruppe Spandau einen antikapitalistischen Block, der u.a. von Solid, Revolution und der LandesSchülerInnenVertretung unterstützt wurde. ( http://www.arab.antifa.de | http://www.air.antifa.de | http://arg.blogsport.de)
In Hamburg hatten die Organisatoren der Demo dies linksradikalen Gruppen untersagt.
Im Laufe des Protest wurden außerdem auch Universitäten und Schulen besetzt.
In Dresden und Hannover versuchten Schüler und Studierende die Landtage zu stürmen.
In Berlin besetzten 1.000-2.000 Demonstranten kurzer Hand die Humbold-Universität für 20 Minuten. Am Nachmittag wurde in Berlin außerdem eine Veranstaltung von Bildungssenator Zöllner in der Technischen Universität massiv gestört.
Mancherorts kam es zudem zu extremer Polizeigewalt, die zu Brüchen und Prellungen führte.
Die Medien unterdessen nahmen die Proteste überwiegend positiv auf und unterstützten die Forderungen der Schüler und Studierenden. Vor allem jedoch die Springer-Presse versuchte die Aktionen ins gänzlichst negative zu verkehren.
Insgesamt sind die Proteste als sehr gelungen zu bewerten. Es ist zu hoffen, dass diese nun nicht abreißen und sich eine neue, möglichst linksradikale Jugendbewegung daraus entwickelt!