Von: Gustavo Matiz,ARLAC / Für Stimme des Neuen Kolumbien
An diesem Mittwoch, dem 10. Dezember, wird um 18.30 Uhr im Rahmen des Internationalen Tages der Menschenrechte in Brüssel, der Hauptstadt Europas, ein gigantischer Fackelzug stattfinden, der an dem zentralen Platz der Münze in Brüssel beginnt. Die Demonstration wird sich in Richtung auf das Gebäude der Internationalen Gewerkschaftskonföderation (ITUC-CSI) nahe dem Nordbahnhof entwickeln, wo die Rednerbühne der zentralen Kundgebung errichtet wird.
Es geht darum, die außergerichtlichen Hinrichtungen (selektiven Morde) an sozialen, politischen und Gewerkschaftsführern, die für eine menschenwürdige Arbeit für alle kämpfen, anzuklagen, die von Seiten der regulären Streitkräfte begangen werden.
Jeder Teilnehmer an dieser Kundgebung soll eine kleine Kugel mitbringen, die eingeschmolzen werden soll über einem Werk der plastischen Kunst des kolumbianischen Künstlers und Gewerkschaftsführers Gustavo Matíz Muñoz, gegenwärtig politischer Flüchtling.
Das Modell des Werkes wird im Sitz der CSI während der Monate Dezember 2008/Januar 2009 ausgestellt sein.
“Die Inspiration des Werkes geht aus von der dialektischen Beziehung zwischen dem, was man erlebt, und dem, was man denkt. … Was wir heute erleben, ist die grausame Unterdrückung, und wir setzen sie in Beziehung zu dem, was wir sind als Künstler, und dann entsteht eine Schöpfung, die fast immer schmerzhaft und subversiv ist: Wir können uns fragen nach der dialektischen Beziehung, die sich ergibt, wenn man aufwächst, während man seine Kinder sterben sieht in den Verliesen, wenn man sieht, wie die Eltern erschossen werden von denen, die, wie man voraussetzen sollte, die offizielle Aufgabe haben, sie zu schützen.
Ich bezeuge, dass der letztendliche Ausdruck dafür sich in Werken findet, die oft am Rande des Weges von Millionen Vertriebenen auf einer der vielen verrosteten Blechplatten produziert sind, die die improvisierten Hütten decken; … wir betrachten Zeichnungen auf einem Fetzen Stoff, der als Fahne gehisst wurde in den durch Landbesetzung entstandenen Elendssiedlungen; oder in Tonskulpturen, die mit Blut modelliert worden sind in den Dörfern, wo die Massaker stattgefunden haben … Diese Werke erscheinen auf wunderbare Weise unwirklich: erstens, weil sie dort entstehen, wo, wie man glaubt, nichts Gutes entstehen kann, und zweitens, weil jedes dieser Werke weit entfernt ist von Resignation. Die entstandene künstlerische Form ist ganz und gar eine Geburt, ein Werk an das Leben, das sich in Widerstand gegen den Krieg verwandelt, sich der Befriedung entgegenstellt, die uns zum Schweigen bringen soll, und sich weigert, zu stummer Betrachtung der Gräber der Opfer verurteilt zu sein.
Wenn ihr beim Betrachten dieses Werkes, das den Genozid entlarvt und anklagt, euch ermutigt, uns eure Solidarität zu geben, dann ist dieses Werk ein lebendiges Werk, das die Unentschlossenen aufrüttelt und zur Wiederaufrichtung der vom Krieg Niedergetretenen führt. Dieses Werk fordert von euch eure reale Solidarität hier in Europa, um die tägliche Straflosigkeit jener zu durchbrechen, die uns nur in den Todesstatistiken sichtbar gemacht haben. Matíz“
MATIZ MUNOZ GUSTAVO
Kolumbianischer Künstler im Exil,
Träger des Ersten Nationalen Preises für künstlerisches Schaffen
Gefoltert im Bataillon des militärischen Geheimdienstes in Kolumbien
als Gewerkschaftsführer an der Universität des Quindió, Kolumbien
Vertreter der Künstler an den nationalen Dialogtischen in El Caguán
zwischen den FARC-EP und der kolumbianischen Regierung
Mitglied der Vereinigung von Flüchtlingen Lateinamerikas, ARLAC, Belgien
Mehr über Gustavo Matiz:
-http://www.nuevacolombia.de/gallerie.php
– http://www.prensarural.org/gallery/main.php?g2
_itemId=2900
www.STOPTHEKILLINGS.be
zugefügt am: 8 Dec 2008