Lateinamerika für Frieden im Nahen Osten

Staaten der Region fordern Ende der Militäraktion. Hugo Chávez: UNO steht in der Pflicht

Von Harald Neuber

amerika21.de

Lateinamerika für Frieden im Nahen Osten

Protest für Palästina: Hier in Santiago de Chile im Jahr 2002

Caracas/Santiago/Havanna. Mehrere Staaten Lateinamerikas haben ein Ende des israelischen Angriffes auf den Gaza-Steifen gefordert. Vor allem Venezuela, Kuba und Brasilien sprechen sich für ein sofortiges Ende der massiven Bombardements aus. In Chile kam es indes zu Demonstrationen palästinensischer Einwanderer. In zahlreichen Staaten Südamerikas leben Immigranten aus arabischen Staaten.

Das venezolanische Außenministerium veröffentlichte am Sonntag eine Stellungnahme, in der Präsident Hugo Chávez seine „tiefe Empörung“ über den Angriff der israelischen Armee erklärt. „Die Bolivarische Regierung erklärte ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk“, heißt es in der einseitigen Deklaration, die am Samstag auf Spanisch und Englisch im Internet veröffentlicht wurde. In dem Dokument wird unter anderem darauf hingewiesen, dass sich auf internationaler Ebene allein die US-Regierung für die Offensive der israelischen Regierung ausgesprochen hat. Angesichts dieses Ungleichgewichtes sei nun die Organisation der Vereinten Nationen zum Handeln aufgerufen, heißt es in der Stellungnahme des venezolanischen Präsidenten weiter. Die UNO müsse ihre Autorität nutzen und die „zahlreichen Resolutionen zugunsten des palästinensischen Volkes umsetzen“. Dies sei „der einzige Weg, einen dauerhaften Frieden zu garantieren“, so Chávez zur Lage im Nahen Osten.

Zugleich protestierte der südamerikanische Staatenbund Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) gegen die massive Militäroffensive „Gegossenes Blei“, die nach Schätzungen bislang gut 300 Todesopfer unter der Bevölkerung des Gaza-Streifens gefordert hat. Die Mercosur-Staaten zeigten sich „beunruhigt und abgeschreckt von der Gewalteskalation im Gaza-Streifen“.

Ebenso verurteilte die chilenische Regierung den Angriff. Vor der israelischen Botschaft in Chiles Hauptstadt Santiago kam es am Sonntag zu Protesten palästinensischer Einwanderer und von chilenischen Bürgern. Wie in Chile leben in zahlreichen Staaten Lateinamerikas Immigranten aus arabischen Staaten. Zum Teil nehmen Angehörige der zweiten Generation arabischer Einwanderer in lateinamerikanischen Staaten Regierungsämter wahr.


Die Erklärung Venezuelas finden Sie hier.

Bildquelle: nodo50.org

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