Am 19. Tag der blutigen Aggression Israels gegen den Gaza-Streifen trauern Palästinenser und alle Menschen auf der Welt, denen ein Leben noch von Wert ist, um über 1000 Tote und sie beten um die Genesung der weit über 4500 Verletzten. Über die Hälfte aller Opfer sind Frauen und Kinder. Das Grauen auf dem Boden wird noch durch den Schrecken der Menschen verstärkt, die mit ansehen müssen, wie Haus für Haus von der israelischen Soldateska zerstört wird. Und in diesen Schrecken hinein kam die UN-Resolution 1860, die wie alle zuvor von Israel ignoriert wird. Das palästinensische Volk wird weiter in seinen Lebensbedingungen und in seiner Würde zugrunde gerichtet. Die ständigen Verletzungen internationalen Rechts durch Israel gehen unter den Augen der Welt ohne Verzug weiter.
Die Palästinenser im Gaza-Streifen sind gefangen, ohne Fluchtweg dem Granaten und Bombenhagel ausgesetzt, ohne Chance, Lebensmittel zu bekommen. Besonders bedrückend ist, dass bei vielen Familien Kranke und Schwerverletzte ohne jede medizinische Versorgung dem Tod entgegensehen müssen. Der Dauerbeschuss der israelischen Armee macht eine freie Bewegung der Rettungspersonale zu einem lebensgefährlichen Unternehmen. Folglich unterbleibt jede erforderliche lebensrettende Hilfe.
Ärzte in den übervollen Krankenhäuser Gazas berichten von immer mehr Verletzten mit eigenartigen Wunden: Tiefe Brandwunden, als Folge des Einsatzes der als Kriegswaffe verbotenen Chemikalie Weißer Phosphor. Menschenrechtsaktivisten, darunter die Beobachter von Human Rights Watch, berichten immer mehr von der Anwendung dieser Chemikalie. Die Bilder in den Fernsehsendungen zeigen das nahezu stündlich. Bei dieser Chemikalie brennt ein Tropfen schon bis zu den Knochen durch. Lungenbläschen werden eingeschmolzen und andere Organe unwiederbringlich zerstört. Angriffe mit diesen Waffen wurden in Gaza-Stadt und Jabaliya an verschiedenen Tagen nachgewiesen. Ebenso in Khuza’a und Abasan im Süden des Gaza-Streifens. Der Gebrauch solcher unmenschlichen Waffen verursacht schwere bis unheilbare Wunden und sichert, dass die Zivilbevölkerung noch lange unter unerträglichen Folgen dieses Beschusses leiden wird. Nutzlos immer wieder zu erwähnen, dass der Gebrauch dieser schon im Libanon-Krieg 2006 eingesetzten Waffen gegen „weiche Ziele“ gegen jedes Völker- und Kriegsrecht verstößt. Unzählige Internationale Kommissionen haben dieses Verbrechen Israels bestätigt und verurteilt. Die Folgen werden langjährige Behandlungen erforderlich machen, für die sich Israel bestimmt nicht verantwortlich fühlen wird. Es begeht diese Verbrechen, es begeht diese Unmenschlichkeit doch aus einem selbst erklärten Recht zur „Selbstverteidigung“ heraus. Aber ungeachtet dessen, werden diese Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht vergessen werden, auch wenn Politiker in Israel und in der westlichen Welt das gerne so sehen würden.
Die UN, besonders der Sicherheitsrat, hat die Verantwortung Israel zu einem Ende dieser Untaten zu zwingen und zu verlangen, dass dieser Staat endlich sich verantwortlich den internationalen Regularien verhält. Bisher hat Israel in seiner 60-jährigen Geschichte nicht einmal eines dieser Gesetze und Resolutionen befolgt. Waffen zur Massenvernichtung – chemische wie nukleare – werden ohne jede Kritik gebaut, gelagert und angewendet. Das dürfte letzte Zweifel beseitigen, dass Israel eine friedliche Politik gegenüber seinen Nachbarn verfolgt. Von einer friedlichen Koexistenz mit seinen palästinensischen Nachbarn ganz zu schweigen.
Sollte einmal die UN Israel mit Erfolg zu friedlicheren Umgangsformen zwingen können, muss auch dieses Thema der MVW für immer geklärt werden. Das hieße, dass nicht die neueste Resolution 1860 zu befolgen wäre. Nein, auch die über 100 Resolutionen ab 1948!
Die kollektive Verantwortung der UN-Mitglieder wird mit jeder Träne eines Menschen, die um diese unersetzlichen Verluste an Menschenleben geweint werden, die an jedem neuen Grab eines Kindes oder einer unschuldigen Mutter geweint wird, dringend gefordert.
Für all diese Verbrechen gegen das palästinensische Volk muss Israel, als die verantwortliche Besatzungsmacht, zur Verantwortung gezogen werden
Freunde Palästinas, 14.0.2008