Fidel Castro: Was von den Vereinigten Staaten zu fordern ist
Die Widerstandsbewegung gegen die Putschisten in Honduras erreicht heute ihren 21. Tag unermüdlichen Kampfes. Die Lage in dem zentralamerikanischen Land ist an diesem Wochenende angespannt. Zum einen erwarten die Menschen die vom rechtmäßigen Präsidenten des Landes, Manuel Zelaya, angekündigte Rückkehr. Zum anderen schauen sie skeptisch nach Costa Rica, wo heute erneut Vertreter der legitimen Regierung und der Putschisten zusammenkommen sollen.
Vertreter der Nationalen Front gegen den Staatsstreich kündigten für den heutigen Sonnabend erneut Straßenblockaden, Demonstrationen und andere Maßnahmen an, um die Forderung nach einer Rückkehr zur demokratischen Ordnung zu unterstreichen. Seit Tagen sind wichtige Teilstücke der Avenida Panamericana blockiert, insbesondere im Norden und Süden der Hauptstadt Tegucigalpa und in den Grenzgebieten nach El Salvador, Guatemala und Nicaragua, Die Widerstandsbewegung will mit diesen Maßnahmen den Handelsverkehr mit den Nachbarländern behindern, um so eine wirtschaftliche Konsolidierung des Putschisten-Regimes zu verhindern.
In Choloma, nahe der zweitgrößten Stadt San Pedro Sula, blockierten Tausende die Autobahn zum wichtigsten Hafen des Landes, Puerto Cortés.
Sprecher der Widerstandsbewegung warnten unterdessen vor internationalen Manöver, durch die dem Volk ein Erfolg im Kampf gegen die Putschisten entrissen werden soll. Juan Barahona von der Nationalen Front wies gegenüber der kubanischen Agentur Prensa Latina den Vorschlag des costaricanischen Präsidenten Óscar Arias auf Bildung einer „Regierung der nationalen Versöhnung“ zurück, der nach Vorstellung des als „Vermittler“ auftretenden Staatschef auch Putschisten angehören sollen. Solche Vorschläge beinhalten eine Nichtanerkennung der Kämpfe des Volkes, kritisiert Barahona. Das Volk haber aber das Recht, selbst über sein Schicksal zu entscheiden. Für die Widerstandsbewegung seien zwei Punkte nicht verhandelbar: die bedingungslose Rückkehr des Präsidenten Zelaya und die Einberufung einer Verfassunggebenden Versammlung.
Zelaya selbst kündigte am Freitag erneut an, er werde „auf die eine oder andere Weise“ nach Honduras zurückkehren. Er wolle jedoch keine Details über das Datum seiner Rückkehr nennen, um den Putschisten, denen er den Mord an unschuldigen Menschen vorwarf, keine Anhaltspunkte zu geben. „Ich respektiere, dass die internationalen diplomatischen Dialogprozesse beendet werden. Ich glaube, dass bei denen, die sie einberufen haben, guter Wille herrscht, aber es wäre eine schlimmer Lektion, die Putschisten belohnen zu wollen“, sagte der verfassungsmäßige Präsident von Nicaragua aus. „Datum, Uhrzeit, Ort, Weg, ob zu Lande, zur Luft oder zu Wasser kann ich den Verbrechern nicht sagen, denn sie ermorden Menschen, Kinder werden geschlagen. Sie haben die Bürgerrechte aufgehoben, die sozialen Errungenschaften werden verletzt und ich bin sicher, dass sie mir den nötigen Schaden zufügen wollen“, so Zelaya.
Nahezu zeitgleich hatte Venezuelas Präsident Hugo Chávez erklärt, die Rückkehr Zelayas werde „in wenigen Stunden“ erfolgen. Er wisse nicht, wo sich Zelaya aufhalte, ob er vielleicht bereits in Honduras sei und ob er plötzlich an der Spitze einer Demonstration auftauchen werde. „Wir stehen Zelaya zur Seite, wir müssen ihn unterstützen. Zelaya wird nach Honduras zurückkehren, und was wollen die Gorillas dagegen tun?“ Er rief die honduranischen Streitkräfte auf, das Volk nicht zu unterdrücken: „Ihr könnt nicht gegen das Volk angehen, oder wollt ihr einen Bürgerkrieg? Wollt ihr, dass sich das Volk mit Gewehren bewaffnet? Dann werden sie euch besiegen, denn die honduranische Armee ist sehr klein, sie hat vielleicht 10.000 Männer, und viele von ihnen sind nicht einsatzbereit.“