Gestern, am Sonntag den 26.7.2009, um 14.30 Uhr haben sich ca. 20 Menschen vor der JVA Hannover versammelt, um ihre Solidarität mit den Gefangenen auszudrücken.
In der Konsequenz wurde das Handeln der Gefangenen mit einer 14tägigen Ausgangssperre sanktioniert.
Die JVA Hannover gilt schon lange als eine der unbeliebtesten Haftanstalten Niedersachsens, Personalmangel und krasse bauliche Missstände gehören zum Normalzustand.
Wie wichtig Solidarität im Kampf gegen das repressive und disziplinierende System staatlichen Strafens ist, zeigt sich direkt im Protest der Gefangenen hinter den Mauern. Den heute vor der JVA Versammelten ging es darum, diesen Protest außerhalb der Mauern zu unterstützen.
Deshalb richteten sie sich mit solidarischen Grüßen an die Inhaftierten und versuchten sich mit Musik und Trillerpfeifen hörbar zu machen. Inwieweit ihnen das gelang lässt sich aufgrund der Abschottung nach außen nicht genau einschätzen; allerdings waren winkende Personen am Fenster zu sehen.
Außerdem äußerten die vor der JVA Versammelten ihre Kritik an wegschließenden Institutionen als Option zur Lösung gesellschaftlicher Konflikte. Sie stellten diese explizite Knastkritik in den Kontext des Kampfes gegen jegliche Form von Herrschaft und Unterdrückung.
Während der 30minütigen Versammlung liesen sich weder Beamt_innen der JVA noch die Polizei blicken. Erst als die Anwesenden dabei waren zu gehen, wurde ein Teil der Gruppe von eintreffenden Polizeibeamt_innen angehalten und dazu genötigt, ihre Personalien feststellen zu lassen.