Dortmund: Tausende protestieren gegen Naziaufmarsch

Polizei greift Antifaschisten an / Dutzende Verletzte, über 200 Festnahmen

Mehrere Tausend Menschen protestierten am gestrigen Samstag in Dortmund
auf zahlreichen Kundgebungen gegen einen Aufmarsch rechtsextremer Gruppen.
Über 4000 Personen versammelten sich ab 10 Uhr am Hautpbahnhof unter dem
Motto „Dortmund stellt sich quer“, um ein Zeichen für eine Stadt frei von
Rassismus und Naziterror zu setzen. Während die rechtsextreme Kundgebung,
zu der sich ca. 700 Rechtsextremisten aus dem In- und Ausland
versammelten, noch am Freitag vom Bundesverfassungsgericht genehmigt
worden war, blieben die antifaschistische Gegenproteste von staatlicher
Seite stark eingeschränkt bzw. verboten; es kam mehrfach zu schweren
Polizeiübergiffen. Ehemalige Kundgebungsteilnehmer des Bündnisses
„Dortmund stellt sich quer“ wurden am Hautbahnhof mit massiver Gewalt von
Polizeikräften attackiert. Dabei kamen Schlagstöcke und Pfefferspray zum
Einsatz. Dutzende Antifaschisten, darunter auch ältere Menschen, die den
Terror der Nazizeit noch persönlich miterlebten, wurden von den rund 4500
eingesetzten Polizeikäften zum Teil schwer verletzt. Im Verlauf des Tages
wurden darüber hinaus mindestens 200 Antifaschisten vorübergehend
festgenommen.

Martin Schneider, Sprecher der Roten Antifa Duisburg: „Das Ziel der
Polizeiführung war es eindeutig die Nazikundgebung, gegen den Willen der
Bevölkerung, mit allen Mitteln durchzusetzen. Der gestrige Tag hat uns ein
weiteres Mal gezeigt, dass wir uns im Kampf gegen Rassismus, Faschismus
und Naziterror nicht auf den Staat und die Polizei verlassen dürfen,
sondern selbst aktiv werden müssen. Erfreulich war, dass sich so viele dem
Protest angeschlossen haben. Auch wenn unser Ziel, den Aufmarsch der Nazis
zu verhindern, dank eines brutalen Polizeieinsatzes nicht erreicht werden
konnte, so haben wir doch ein deutliches und unüberhörbares Zeichen gegen
Faschismus und Krieg setzen können. Wir hoffen, dass sich im nächsten Jahr
noch mehr Menschen dem kreativen und vielfältigen Protest anschliessen
werden.“

Rote Antifa Duisburg, 6.September 2009

info@rote-antifa.org
www.rote-antifa.org

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