Neuer Radiosender soll in ganz Lateinamerika zu empfangen sein. Erste Kooperationen mit Afrika
amerika21.de
Caracas. Seit Sonntag sendet in Venezuela ein neuer Radiosender mit dem Titel Radio des Südens. Das Programm soll sich mit Kultur und Geschichte des gesamten lateinamerikanischen Kontinents beschäftigen, erklärte Hugo Chávez bei der Einweihung. In Venezuela erreicht Radio del Sur über UKW bisher nur 40 Prozent des Landes. In der Hauptstadt Caracas und 12 weiteren Regionen des Landes kann das Programm auf 98.5 FM empfangen werden. Anders als der internationale Fernsehsender TeleSur wird Radio del Sur nur von Venezuela betrieben. Die Logistik des neuen Senders stellt der staatliche venezolanische Rundfunk (RNV).
Das Programm soll allerdings international zu empfangen sein. In den lateinamerikanischen Ländern gewann Radio del Sur über 60 Kooperationspartner, die das Programm komplett oder in Teilen übernehmen. Zumeist handelt es sich dabei um alternative oder kommunitäre Projekte wie das legendäre Radio La Luna in Ecuador oder Radio La Tribu in Argentinien. In Honduras wollten ursprünglich vier Radiosender das Programm übernehmen, aber wegen der restriktiven Medienpolitik des De-Facto-Regimes kann Radio del Sur in dem mittelamerikanischen Land nicht ausgestrahlt werden.
Außerhalb Lateinamerikas ist der neue Sender bisher nur auf dem afrikanischen Kontinent offen zu empfangen. Am Rande des zweiten Lateinamerika-Afrika-Gipfels, der am Wochenende in Venezuela stattfand, unterzeichneten Algerien, Gambia und Benin entsprechende Austauschverträge. In Europa kann Radio del Sur über das Internet empfangen werden. Allerdings wird der Live-Stream bisher mit einer Microsoft-Applikation betrieben, so dass Nutzer von Freier Software ein entsprechendes Plug-In installieren müssen.
Homepage: Radio del Sur