Auch diese Woche in Kurdistan war von heftigen Auseinandersetzungen, Militäroperationen und Angriffen geprägt. Die Medya Verteidigungsgebiete unter Kontrolle der kurdischen Guerilla in Südkurdistan/Nordirak, stehen unter Dauerfeuer aus Flugzeugen und türkischer und iranischer Artillerie. Aber auch in Nordkurdistan führt das Militär vielerorts Operationen durch uns es kommt zu schweren Gefechten. Der türkische Staat transportier weiterhin mit hunderten Zivilfahrzeugen, Waffen, Soldaten und militärisches Gerät an die Grenzen.
Am 27.04. kam es in der Umgebung der Schwarzmeerstadt Giresun zu heftigen Gefechten, die 5-6 Stunden andauerten. Sie folgten auf eine Explosion, bei der mindestens ein Unteroffizier starb und zwei Soldaten verwundet wurden. An einem von der Explosion ca. 10km entfernten Ort wurde auf drei Militärfahrzeuge, das Feuer mit schweren Waffen eröffnet. Eine große Zahl Soldaten wurde in die Region transportiert und die Operation dauert mit Luftunterstützung an.
SCHWERE KÄMPFE IN KIZILTEPE – 1 TOTER POLIZIST, 2 GEFALLENE GUERILLAS
Nach Erklärung der Guerilla HPG, hatten Polizisten am 22.04. die beiden Guerillas erkannt und das Feuer auf sie eröffnet. In Folge dieses Gefechts starb ein Polizist, ein weiterer wurde verletzt. Nach dem Kampf versuchten die Guerillas das Gebiet zu verlassen, wurden jedoch von einer Spezialeinheit erneut in ein Gefecht verwickelt. Ein Mitglied einer Speztialeinheit wurde getötet und die Guerillas Zana (Mesut Sakin) und Andok (Sacit Bayram) im Kampf getötet.
Augenzeugen berichten, die Spezialeinheiten hätten im ganzen Viertel gezielt auf Häuser geschossen und Türen eingetreten. Ein Jugendlicher wurde von der Polizei angeschossen und wird im Moment im Krankenhaus behandelt. Die beiden Guerillas wurden mittlerweile unter Beteiligung von Tausenden beigesetzt.
ŞIRNAK – MITGLIED VON TODESSCHWADRON GETÖTET
Der Dorfschützer und Mitglied der Todesschwadron Hançer Timi, Koçer Güngör wurde am 23.04. getötet, als er mit Soldaten auf Operation ging. Das sog. Hançer Timi (Dolch Team) ist für eine Vielzahl von Morden und Folter bekannt und setzt sich aus Geheimdienstelementen, Soldaten und Paramilitärs zusammen. Ob Güngör im Rahmen der Gefechte starb oder Opfer einer Abrechnung innerhalb der staatlichen Kräfte wurde ist noch nicht bekannt.
HAKKARI – NEUE SPERRGEBIETE
Eine große Zahl von Almen und Weiden wurde aufgrund militärischer Operationen, wieder in Hakkari auf die Liste der Sperrgebiete genommen.
Nach Aussagen der örtlichen Bevölkerung haben diese Betretungsverbote einzig und allein das Ziel die Menschen zu vertreiben. Sie stellen eine direkte Fortsetzung der Entvölkerungskampagnen der 90er Jahre dar, bei denen über 4000 Dörfer zerstört worden waren. Den Menschen wird so jegliche Überlebensmöglichkeit genommen, da Landwirtschaft die einzige Einkommensquelle in der Region ist.
VORBEREITUNGEN AUF GROSSOFFENSIVE GEHEN WEITER
Während täglich türkische F-16 Bomber die Grenze überqueren reißt der Strom von Soldaten und Kriegsmaterial in die Grenzgebiete nicht ab. So fuhr nach Çukurca am 25.04 ein Konvoy von über hundert Fahrzeugen mit Soldaten und Munition und auch nach Şırnak ebenfalls dutzende Fahrzeuge.
ARTILLERIEANGRIFFE AUF HAFTANIN UND ZAGROS
Auch heute am 27.04. bombardiert sowohl das türkische, als auch das iranische Militär die südkurdischen Gebiete. Auch der Iran nahm Dörfer im Kandil und Jerewa ins Fadenkreuz. Über Sachschäden und menschliche Verluste ist noch nichts bekannt.
VAN – EIN TOTER ZWEI VERLETZTE DURCH IRANISCHES MILITÄR
Im Landkreis Özalp an der iranischen Grenze wurde erneut von iranischen Soldaten das Feuer auf Dorfbewohner_innen eröffnet. Mit der Begründung sie seien Benzinschmuggler, werden fast wöchentlich Menschen an dieser Grenze vom iranischen und türkischen Militär getötet.
Quellen:
www.firatnews.com
www.yuksekovaber.com
www.diha.org