Heute versammelten sich mehrere AntifaschistInnen auf dem Neustädter Friedhof, um Torsten Lamprecht zu gedenken. Torsten wurde heute vor 18 Jahren bei einem Überfall von 60 Nazis auf einer Geburtstagsfeier in der Gaststätte Elbterassen in Magdeburg-Cracau erschlagen. Der Angriff endete in einer brutalen Schlägerei mit vielen Verletzten und einem Toten.
Für eine geplante Aktion der Faschisten sprechen mehrere Dinge. Zum einen gab es gegen Mitternacht einen fingierten Anruf bei der Polizei. Der Anrufer meinte, dass Jugendliche in einem anderen Stadtteil Autos demolieren sollen. Zum anderen sammelten sich in Magdeburg-Nord, im Jugendclub „Alexis Kivi“ die späteren Angreifer und brachen mit ca. 20 PKWs in Richtung der Cracauer Gaststätte Elbterrassen auf.
In Cracau angekommen, griffen sie mit Baseballschlägern, Stahlrohren und Leuchtgeschossen die Gaststätte und deren Gäste an.
Trotz massiver Gegenwehr schafften es die Faschisten in die Gaststätte zu gelangen.
Infolge der Auseinandersetzungen wurden acht Punks schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Torsten erlitt eine lebensgefährliche Kopfverletzung (offener Schädelbasisbruch) und erlag zwei Tage später, am 11. Mai 1992, im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Torsten wurde nur 23 Jahre alt.
Die Polizei war während des circa 30 Minuten dauernden Überfalls in der Nähe. Sie beobachtete die Auseinandersetzung, griff aber nicht ein und ließ die Täter anschließend entkommen.
Kontinuität Rechter Gewalt
Seit der Wiedervereinigung Deutschland mussten mindestens 149 Menschen ihr leben lassen, weil sie nicht in das menschenverachtende Weltbild passten. Allein Magdeburg hat mindestens 5 Tote zu beklagen. Neben Torsten Lamprecht, wurden Mathias L. (1993), Farid Boukhit (1994), Frank Böttcher (1997) und Rick Langenstein (2008) in Magdeburg von Nazis ermordet.
Kein Vergeben-Kein Vergessen!
Den antifaschistischen Selbstschutz organisieren!