Berlin: Brandanschläge auf linke Projekte

1. Brandanschlag am Thomas Weisbecker Haus

Am frühen Montag Morgen (27.06.2011), etwa gegen 4 uhr sind zwei Fahrzeuge vor dem Selbstverwaltetem Hausprojekt Thomas Weisbecker Haus in Berlin Kreuzberg in Flammen aufgegangen! Durch den schnellen Einsatz der Hausbewohner mit Feuerlöschern und der Feuerwehr (und ja auch die Polizei hat tatkräftig mit Feuerlöschern unterstützt) konnte ein Übergreifen der Flammen auf das Haus verhindert werden! Ein Hausbewohner mußte wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden! Der Vermutung liegt nahe, das es sich hierbei um einen Anschlag aus der rechten Szene handelt!

2. Brandanschlag auf Falkenheim ASH

In der vergangenen Nacht wurde ein Brandanschlag auf das Kinder- und Jugendzentrum „Anton-Schmaus Haus“ der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken im Kreisverband Neukölln verübt. Das Haus liegt im Stadtteil Britz und war in der Vergangenheit schon öfter Ziel von Neonazi-Attacken. Ein rechtsradikaler Hintergrund wird vermutet. Das Haus wurde wiederholt auf der Seite des „Nationalen Widerstands Berlin“ diffamiert und als potentielles Anschlagsziel mit Adresse und Fotos dargestellt. Es ist auch möglich, dass der Brandanschlag im Zusammenhang mit den Angriffen auf Nazi-Funktionäre in den letzten Tagen steht. Das ASH und der Kinder- und Jugendverband „Die Falken“ stellen ein einfaches Ziel dar…
Das Anton-Schmaus Haus ist sehr stark zerstört und kann vorerst nicht mehr für die Kinder- und Jugendgruppenarbeit genutzt werden. Die Kinder- und Jugendgruppen können sich bis zum Abschluss der Aufräum- und Renovierungsarbeiten dort nicht treffen. Alternativmöglichkeiten zur Fortsetzung und Sicherstellung der pädagogischen Arbeit werden momentan organisiert.

Wer auch immer für den Brandanschlag verantwortlich ist dem/der sei gesagt: Es wird euch nicht gelingen die Kinder- und Jugendarbeit der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken zu verhindern. Wir werden auch weiterhin Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit geben sich selbst zu organisieren und Solidarität und ein demokratisches sozialistisches Miteinander zu erfahren. Dabei gehören wir zu denen, die Gewalt als Mittel zur Lösung von Konflikten und als politisches Mittel strikt ablehnen.

Darum werden wir auch weiterhin gegen alte und neue Nazis engagieren, unabhängig davon ob ein rechtsradikaler Hinetrgrund der Tat bestätigt wird! Der mörderischen Idee der Volksgemeinschaft setzen wir unsere Vorstellung einer Gesellschaft der Freien, Gleichen und Solidarischen entgegen, unabhängig von völkischen Konstrukten!

Informationen zur Person Anton Schmaus:
Anton Schmaus ist eines der mindestens 23 Todesopfer der “Köpenicker Blutwoche” 1933, wie das Gemetzel später genannt wird.

“Ich hab die Rechtlosigkeit satt, ich will mich nicht mehr verstecken”, antwortet Anton Schmaus seinen Freunden. Sie hatten ihn gewarnt, nicht nach Hause zu gehen. Seit dem Morgen – es ist der 21. Juni 1933 – fahren SA-Schläger durch Köpenick, verschleppen, quälen und ermorden Menschen, die ihnen als Nazi-Gegner bekannt sind.

Deshalb haben Antons Freunde Angst um ihn. Familie Schmaus ist bekannt und beliebt im Arbeiterbezirk Köpenick – aber nicht bei den Nazis. Vater Johann Schmaus ist sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter, Anton ist Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend und der Reichsbannerjugend, um die Repubik zu schützen.

Nachts brechen die Nazis brutal in das Haus der Famile ein. Anton stellt sich schützend vor seine Mutter, greift in Notwehr eine Pistole und erschießt drei SA-Männer. Dann flieht er und stellt sich der Polizei in Friedrichshagen. Als zwei Polizisten Anton ins Gefängnis am Alexanderplatz bringen wollen, lauert die SA ihnen auf und schießt Anton in den Rücken. An den Folgen der Verletzung stirbt er später.

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