Köln: Über 50000 bei kurdischen Festival

Mehrere zehntausende Menschen kurdischer Abstammung aus ganz Europa versammelten sich am Samstag den 3.September im RheinEngergieStadion in Köln zum 19. kurdischen Kulturfestival. Nach Angaben des Veranstalter, der Föderation kurdischer Vereine in Deutschland – YEK KOM, beteiligten sich ingesamt 55 000 Menschen an dem grössten kurdischen Festival in Europa. Vor dem Hintergrund eskalierender Kriegshandlungen in Kurdistan standen bei dem Festival dieses Jahr politische Forderungen nach einer politischen Lösung der kurdischen Frage im Vordergrund.

Zahlreiche Redner_innen bekundete ihre Solidarität mit der kurdischen Befreiungsbewegung und forderten eine Ende der türkischen Kriegspolitik. Neben kurdischen Politikern wie der Frauenrechtlerin Sebahat Tuncel und dem Vorsitzenden des kurdischen Nationalkongresses KNK sprachen auch Vertreter_innen der türkischen revolutionären Linken wie der ehemalige Kampfgefährte von Mahir Cayan und Mitbegründer der THKP-C Ertğrul Kürçü, die Vorsitzenden der linken türkischen Sozialistischen Partei der Unterdrückten (ESP) und der Arbeiterpartei (EMEP), der christlich-assyrische BDP-Abgeordnete Erol Dora sowie eine Verterterin der tamilischen Gemeinde zu den mit zahlreichen Bussen aus ganz Europa angereissten Zuhörer_innen. Ein Vertreter der antimiliaristischen Kampagne „Tatort Kurdistan“ überbrachte solidarische und internationalistische Grüße von tausenden Antifaschist_innen die zeitgleich versuchten eine Naziaufmarsch in Dortmund zu verhindern und bekräftigte „Ob NPD oder Bozkurt – Kein Fußbreit dem Faschismus!“. Ausserdem machte er auf die deutsche Unterstützung für den Krieg gegen die kurdische Bevölkerung in der Türkei aufmerksam und forderte dazu auf den Profiteuren des Krieges hier in Deutschland ihr ruhiges Hinterland zu nehmen. Er erinnerte dabei an die Internationalistin Andrea Wolf „Ronahi“ die am 23.Oktober 1998 von türkischen Soldaten als Militante der PKK ermordet wurde. Zum Höhepunkt des Festivals sprach Rebellenkommandant Murat Karayilan in einer Videoliveschaltung vermutlich aus einem Camp in den nordirakischen Kandil-Bergen zu den Festivalteilnehmern. Seit türkische Medien vor drei Wochen die Gefangennahme der »Nummer 2 der PKK« durch iranische Sicherheitskräfte verkündet hatten, hatte man Karayilan nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. »Seht her, hier bin ich. Revolutionäre können nicht gefangengenommen werden. Das sollt ihr wissen«, erklärte der PKK-Führungsfunktionär. Viele der Besucher_innen schwenkten Fahnen der in Deutschland verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans PKK und ihres inhaftierten Vorsitzenden Abdullah Öcalan.

Videos:
Rede von Tatort Kurdistan:
 http://www.youtube.com/watch?v=y5618wCjB7M&feature=related

Rede von Tamilischer Gemeinde:
 http://www.youtube.com/watch?v=LCmP7G-lyOM&feature=related

Rede von Murat Karayilan:
 http://www.youtube.com/watch?v=opLYPaqw7_c&feature=related

Rede von Sebahat Tuncel:
 http://www.youtube.com/watch?v=4pSY8Nx6zV8&feature=related

kurdische Musik (Silbus u Tari — Newroz ):
 http://www.youtube.com/watch?v=5ZrgCBMs3W8&feature=related

Folklore:
 http://www.youtube.com/watch?v=c1NoD9uCd20&feature=related
 http://www.youtube.com/watch?v=1zjNqgU6xHc&feature=related

mehr Videos vom Festival:
 http://www.youtube.com/watch?v=bFxAiwnk_Yk&feature=related
 http://www.youtube.com/watch?v=ec8Wzhg8I04&feature=related

aktuelle Infos aus Kurdistan:
 http://www.nadir.org/nadir/initiativ/isku/

Infos zu Andrea Wolf:
 http://arab.blogsport.de/2011/08/31/in-gedenken-an-andrea-wolf/

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