von: http://rotehilfemd.blogsport.de
AnquatschVersuch in Magdeburg (Sachsen Anhalt)
Am 07.11. klingelte es am späten Vormittag bei einer Genossin, die seit
Jahren in verschiedenen Gruppen politisch aktiv ist.
Die Person an der Gegensprechanlage gab sich zunächst für die Post aus
und bat die Genossin, die Tür zu öffnen.
Vor der Wohnung tauchten dann aber zwei Männer auf, die sich als
Mitarbeiter des Innenministeriums vorstellten. Einer war ca. 1,65m groß
und kräftig, er stellte sich mit dem Namen Böhm vor. Der andere war
etwas größer (ca. 1,76m) und schlank.
Die beiden sagten, dass sie sich mit der Genossin in ihrer Wohnung
unterhalten wollten. Dabei sagten sie mit Absicht sehr laut, dass ja
sicher nicht das ganze Haus mitbekommen sollte, in welchen Gruppen die
Genossin aktiv ist oder zu welchen sie Verbindungen hat. Dabei zählten
sie einige politische Gruppen auf, denen sie angeblich angehören sollte.
Die Genossin ließ sich aber nicht einschüchtern, sagte, dass sie nicht
mit den Männern reden würde, schon gar nicht ohne Zeugen, und dass sie
ihre politischen Aktivitäten vor ihren Hausmitbewohnern ohnehin nicht
verheimlichen würde.
Die „Verfassungsschützer“ versuchten sie noch mit Aktionen zu
konfrontieren, an denen sie angeblich teilgenommen habe. Die Genossin
ließ sich aber auch davon nicht beeindrucken und schloss die Wohnungstür.
Daraufhin riefen die Männer ihr hinterher, dass sie es sich noch einmal
überlegen sollte und sie wieder kommen würden. Außerdem solle sie
niemandem davon erzählen.
Die Genossin reagierte aber völlig richtig, indem sie ein
Gedächtnisprotokoll anfertigte, Freund*innen und Genoss*innen davon
berichtete und sich an die Rote Hilfe wandte.
Wenn ihr selbst von Anquatschversuchen betroffen seid,
lasst euch nicht einschüchtern,
sagt nichts gegenüber den Repressionsbehörden,
macht die Sache öffentlich
und wendet euch an die Rote Hilfe.