Hamburg: Demo wegen Tod in Abschiebehaft

Trotz Kälte und kurzfristiger Mobilisierung haben gestern rund 800 Menschen im Hamburger Schanzenviertel anlässlich des Todes des 17-jährigen David in Abschiebehaft ( http://de.indymedia.org/2010/03/275377.shtml) gegen die inhumane Flüchtlingspolitik in Hamburg und Deutschland protestiert.

Der Tod des 17-jährigen Georgiers wurde als gröbster Fall von Verletzung der Fürsorgepflicht in den letzten Jahren bezeichnet. Er saß in Abschiebehaft, da er von Polizisten in Hamburg ohne Aufenthaltsgenehmigung aufgegriffen wurde und sollte nach Polen abgeschoben werden, da er dort einen Asylantrag gestellt hat. Der Jugendliche befand sich seit Wochen im Hungerstreik.
Die Redner und Rednerinnen auf der Demo stellten klar, dass ein Tod hinter Gittern niemals ein Freitod ist. Gefordert wurde eine Abschaffung der Abschiebehaft, möglichst für alle, aber wenigstens für Kinder und Jugendliche. Auch die „Residenzpflicht“ und das „Asylbewerberleistungsgesetz“ wurden scharf kritisiert. Es sprach unter anderem der Bürgerschaftsabgeordnete Mehmet Yildiz (Die Linke.).
Die Demo zog vom Bahnhof Sternschanze zum Knast am Holstenglacis. Bis auf die üblichen Provokationen, z.B. in Form von aufgefahrenen Wasserwerfern, gab es keinerlei Zwischenfälle mit der Staatsgewalt.

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