Die Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und private Investments kommen aus dem Jubel gar nicht mehr heraus: der amerikanische Chip-Hersteller Intel wird sich in Magdeburg ansiedeln und zwei Giga-Fabriken bauen. Mit diesem „starken und nachhaltigen Jobmotor“ sollen bis zu 10.000 Arbeitsplätze entstehen. Intel selbst will 20 Milliarden € in den Halbleiterstandort Magdeburg investieren – hinzu kommen staatliche Subventionen in Höhe von 10 Milliarden €. Mit der größten Investition in ein ausländisches Unternehmen steigen die Hoffnungen in Ostdeutschland auf wirtschaftlichen Aufschwung – endlich, nach mehr als 30 Jahren Sozialabbau Ost. Grund genug hinter die Kulissen der Ansiedlung zu schauen – gemeinsam mit euch: kritisch, organisiert und solidarisch.
Staat und Kapital Hand in Hand – runter von unserem Bördeland!
Die Ansiedlung Intels birgt vielerlei Herausforderungen. Die Chip-Herstellung verbraucht riesige Ressourcen: mehr als 3,8 Millionen m² Bördeboden werden versiegelt, 45 Millionen Liter Trinkwasser täglich verbraucht und elementare Rohstoffe anderen Ländern gestohlen. Nicht nur das. Intel ist eine Aktiengesellschaft und bringt nicht nur „neue Technik“ nach Sachsen-Anhalt. Hinter Intel verbergen sich weltweit agierende Kapitalorganisationen, deren Ziel nicht der Aufbau Ost ist, sondern möglichst viel Rendite für ihre Aktionäre! Bereits die hohen staatlichen Subventionen füllen dabei die Taschen der Eigentümer auf Kosten unserer Klasse: der Lohnabhängigen und Sozialhilfe-Empfänger, der Rentnerinnen und Rentner, der Studierenden und Auszubildenden, Schülerinnen und Schüler.